Verbale Attacke im TV: Thüringens CDU-Chef Voigt nennt Grüne "ein echtes Problem für unser Land"
Erfurt - Wahlkampf-Endspurt in Thüringen: CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt (47) hat gegen AfD und Grüne ausgeteilt.
"Die Grünen sind ein echtes Problem für unser Land", erklärte Voigt im RTL/ntv Frühstart. Die Politik der Grünen in Berlin oder Erfurt sei nicht sein Politikansatz. Menschen vorzuschreiben, wie sie sich zu ernähren hätten oder wie sie zu heizen hätten, das nerve die Bürgerinnen und Bürger. "Deswegen sind die Grünen in der Regierung einfach falsch platziert."
Zur AfD sagte Voigt, deren Landeschef Björn Höcke (52) sei eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Thüringen. Es sei klar, dass es für die CDU keine Koalition mit der AfD gebe.
Auch Höckes gesellschaftspolitischen Vorstellungen passten nicht "mit unserem Weltbild" zusammen, betonte er. "Er ist ein Spalter für unser Land und deshalb darf er auch keine Verantwortung erhalten." Auf die Frage, ob er noch Chancen sieht, dass die CDU die AfD einholt, ergänzte Voigt: "Ich glaube, dass es machbar ist."
Voigt würde mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht koalieren
Die AfD steht in Umfragen seit Monaten in Thüringen auf Platz eins - mit Werten um die 30 Prozent.
Die CDU verharrt bei Werten zwischen 21 und 23 Prozent auf Platz zwei. Allerdings rückt Voigt die neue Wagenknecht-Partei BSW mit ihrer Thüringer Spitzenkandidatin Katja Wolf (48) auf die Pelle. Weil mit der AfD keine andere Partei mit Chancen auf einen Einzug in den Landtag koalieren will, machen sich beide Hoffnungen auf das Ministerpräsidentenamt.
Im RTL-ntv Frühstart sagte der CDU-Politiker, er setze sich "gern mit Frau Wolf an einen Tisch, wenn es um die Thüringer Probleme und Lösungen geht". Für ihn sei entscheidend, die Thüringer Themen anzupacken.
"Das bedeutet politisch gesehen, dass ich keine Partei akzeptieren kann, die sich von Außen in unsere Belange einmischt", sagte Voigt mit Blick auf Wortmeldungen von BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht.
Die ehemalige Bundestagsabgeordnete der Linken hatte zuletzt etwa Positionen zum Thema Krieg und Frieden zur Bedingung für Koalitionen auch auf Länderebene gemacht.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa