Thüringer CDU schreibt Brief an Robert Habeck: Kritik an Heizungsplänen
Erfurt - Nach Ansicht von Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt (45) überfordern die Pläne der Bundesregierung zum Heizungstausch die Menschen in Thüringen.
Die vorgelegten Pläne zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes stellten die Menschen im Freistaat und in anderen ostdeutschen Bundesländern vor große finanzielle Probleme, schreibt Voigt in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne).
Die Thüringer CDU sammelte nach eigenen Angabe rund 10.000 Unterschriften gegen die Pläne der Ampel-Koalition im Bund.
Die Bundesregierung hatte die Reform des Gebäudeenergiegesetzes am Mittwoch beschlossen. Demnach soll ab dem 1. Januar 2024 jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Es dürften damit keine reinen Gas- oder Ölheizungen mehr neu installiert werden. Allerdings sind auch Ausnahmen, Übergangsfristen und eine umfassende Förderung geplant.
In seinem Brief fordert Voigt Habeck auf, "ganz konkrete Zusagen zur finanziellen Unterstützung" zu machen. Pauschale Aussagen dazu reichten nicht. Voigt argumentierte, dass die Menschen in den ostdeutschen Ländern im Schnitt weniger finanzielle Reserven hätten als die Menschen in Westdeutschland.
Thüringer CDU: "Für viele sind die Kosten nicht zu stemmen"
Der Austausch einer Gasheizung und die Installation einer Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus koste mehr als 40.000 Euro. "Für viele Menschen, besonders alleinstehende Senioren und Familien in der Mitte der Gesellschaft, sind diese Kosten nicht zu stemmen", heißt es in dem Brief.
Die Thüringer CDU-Fraktion kündigte an, die Pläne der Bundesregierung zum Heizungstausch zum Thema einer Aktuellen Stunde im Landtag zu machen.
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