Keine Kita-Streiks mehr in Berlin erlaubt: Bildungssenatorin zeigt Gesprächsbereitschaft
Berlin - Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (41) will weiter Gespräche über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Berliner Kitas führen.
"Mein Gesprächsangebot gilt nach wie vor und nicht nur in Richtung der Gewerkschaften Verdi und GEW", sagte die CDU-Politikerin dem RBB-Inforadio. "Wenn wir über Entlastung sprechen, dann stelle ich mir vor, dass wir mit allen Akteuren der frühkindlichen Bildung und der Kitas sprechen." Dazu zählten auch die Träger und die Bezirke.
Die Gewerkschaften hatten einen unbefristeten Streik in den kommunalen Kitas angekündigt und eine Entlastung für die Erzieherinnen und Erzieher gefordert. Der Streik wurde gerichtlich untersagt.
Positive Auswirkungen erwartet die CDU-Politikerin von der voraussichtlichen sinkenden Zahl von Kindern in Berlin: Es gebe aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmend Kitas mit einem Überhang an Personal, weil Kinder fehlten.
"Wir müssen schauen, wie wir mit dieser demografischen Entwicklung gegebenenfalls eine Perspektive schaffen, um den Betreuungsschlüssel in den nächsten Jahren verbessern zu können."
Demografische Entwicklung könnte Entlastung bringen
Die Probleme erledigten sich dadurch nicht von allein. "Aber natürlich kann die demografische Entwicklung dabei helfen, den Schlüssel in den kommenden Jahren zu verbessern, indem wir sagen, wir schicken niemanden aus dem Job raus, sondern halten alle unsere gut qualifizierten Erzieherinnen und Erzieher im System", erläuterte Günther-Wünsch. "Und schauen, wie wir sie gleichmäßig und gegebenenfalls auch besser auf die Kitas verteilen können."
Zur Belastungssituation und den überdurchschnittlich vielen Krankentagen in Berliner Kitas sagte die Senatorin, über die Ursachen müsse endlich konstruktiv gesprochen werden.
"Und dann bin ich auch gewillt, dass wir da schauen, wie wir da künftig besser unterstützen, entlasten und gegebenenfalls auch Schlüssel mit einer gewissen Perspektive verbessern können."
In Zeiten des Fachkräftemangels sei das aber nicht über Nacht möglich.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa