AfD mit neuer Macht im Thüringer Landtag: CDU ist bereit vor Gericht zu ziehen

Erfurt - In Thüringen soll am Donnerstag ein neuer Landtagspräsident gewählt werden. Doch die erste Sitzung des Parlaments könnte zu einem Fall für das Verfassungsgericht des Landes werden.

Der neu gewählte Thüringer Landtag kommt erstmals im Parlament zusammen.
Der neu gewählte Thüringer Landtag kommt erstmals im Parlament zusammen.  © Martin Schutt/dpa

"Wir werden am Donnerstag auf alle Szenarien vorbereitet sein und sind auch in der Lage, sehr schnell an den Verfassungsgerichtshof heranzutreten, wenn das nötig werden sollte", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Thüringer CDU-Fraktion Andreas Bühl (37) der Deutschen Presse-Agentur nach Beratungen der parlamentarischen Geschäftsführer im Landtag. Dafür sollen auch Schriftsätze vorbereitet werden, so Bühl.

Der Thüringer Landtag kommt am Donnerstag zum ersten Mal nach der Wahl vom 1. September zusammen, um sich zu konstituieren. Dabei soll auch ein neuer Landtagspräsident gewählt werden. Die AfD hat als stärkste Kraft das Vorschlagsrecht, die anderen Fraktionen wollen aber keinen AfD-Kandidaten wählen.

CDU und BSW wollen die Geschäftsordnung ändern, damit von Anfang an auch andere Fraktionen Vorschläge für den Posten machen können. Für die CDU soll der Abgeordnete Thadäus König (42) als Landtagspräsident kandidieren.

CDU will regieren: Ex-Weltklasse-Leichtathletin im Expertenteam
CDU CDU will regieren: Ex-Weltklasse-Leichtathletin im Expertenteam

Der sich anbahnende Konflikt könnte nach Einschätzung des Alterspräsidenten Jürgen Treutler (73, AfD) schon an der Tagesordnung aufbrechen. Auch Bühl sagte, es verfestige sich der Eindruck, dass die AfD schon die Tagesordnung mit dem Punkt zur Änderung der Geschäftsordnung infrage stellt.

Aus dem Kreis der parlamentarischen Geschäftsführer hieß es, bei der Fortsetzung einer Landtagssitzung am Freitag wolle man bis maximal 22.30 Uhr tagen. Sollte es nötig sein, werde die Sitzung am Samstag ab 9.30 Uhr fortgesetzt. Eine Fortsetzung am Sonntag sei nicht beabsichtigt.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

Mehr zum Thema CDU: