"Dann ist unser Wählerauftrag die Opposition": BSW-Chefin droht CDU und SPD
Berlin/Dresden - Parteigründerin Sahra Wagenknecht (55) will die Gespräche des BSW zu möglichen Regierungsbeteiligungen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg eng koordinieren. Es sei wichtig, dass die Verhandlungen in den drei Ländern abgestimmt würden. Das sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
"Wenn wir eine wichtige Forderung in einem Land aufgeben, werden wir sie dann auch in den anderen Ländern nur noch schwer durchsetzen können. Um eine starke Verhandlungsposition zu haben, müssen wir abgestimmt handeln", sagte sie.
"Und wir werden am Ende natürlich auch abgestimmt entscheiden: Reicht es oder reicht es nicht?" Dies sei eine für die Gesamtpartei zentrale Frage.
Wagenknecht drohte zudem damit, die Gespräche bei mangelnder Kompromissbereitschaft von CDU und SPD abzubrechen. "Wenn die anderen sich nicht wirklich bewegen wollen, dann ist unser Wählerauftrag die Opposition", sagte sie.
"Denn wir wurden für Veränderung gewählt, und wir werden unsere Wähler nicht betrügen."
Verhandlungen mit SPD gestalten sich laut Sahra Wagenknecht nerviger als mit der CDU
Zu den bisherigen Gesprächen sagte Wagenknecht: "In Sachsen und Thüringen kann man jetzt schon sagen, dass es mit der SPD vielfach nerviger ist als mit der CDU."
Klingt, als müsste Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) sich auf ziemlich harte Verhandlungen gefasst machen.
Die gingen übrigens am gestrigen Freitag schon weiter: Vertreter von CDU, BSW und SPD trafen dabei erneut zu Koalitionsgesprächen zusammen.
Bei der Gelegenheit bestritt die BSW-Landesvorsitzende Sabine Zimmermann (63) übrigens, dass BSW-Namensgeberin Sahra Wagenknecht (55) die Verhandlungen beeinflusse. Es gebe kein Vetorecht von Wagenknecht, sagte Zimmermann.
Titelfoto: Britta Pedersen/dpa