"Für euch Penner müssen wir bezahlen": Grünen-Politiker in Hotellobby attackiert
Dortmund - In der Dortmunder Innenstadt kam es am Wochenende zu einem unschönen Zwischenfall. Mehrere Grünen-Politiker sind in einer Hotellobby von einem Mann verbal attackiert worden - bei diesem handelte es sich offenbar um einen BVB-Fan.
Die Grünen-Fraktion der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe berichtete am gestrigen Dienstag selbst von dem Vorfall, den die Polizei laut Ruhr Nachrichten bestätigte.
Der Täter kam demzufolge als Teil einer Gruppe von BVB-Fans ins Hotel, in dem die Politiker nach einer Tagung übernachteten. An dem Abend hatte zuvor das Abschiedsspiel von den Dortmunder Klublegenden Lukasz Piszczek (39) und Jakub Blaszczykowski (38) stattgefunden.
Fraktionssprecherin Martina Müller berichtete: "Kaum hat er uns gesehen, ging es auch schon los."
Er habe sie direkt als Grüne erkannt und daraufhin heftige Beleidigungen in Richtung der Gruppe fallen gelassen.
"Er hat gerufen: 'Für euch Penner müssen wir bezahlen!', 'Reichsbürger gehören zu Deutschland' und 'Ihr seid alle Ausländer' und mehr", schilderte die Politikerin.
Grünen erstatten Anzeige wegen Beleidigung
Der Täter sei immer näher gekommen und soll schließlich bedrohlich auf ein weiteres Fraktionsmitglied zugegangen sein. Daraufhin habe man sich entschieden, die Polizei zu verständigen, schließlich habe man nicht wissen können, wie weit er gehe oder ob er möglicherweise sogar bewaffnet war.
Sie hob allerdings auch hervor, dass die anderen Fans von Borussia Dortmund, die mit dem Mann gemeinsam unterwegs waren, sich nicht an der verbalen Attacke beteiligten und versuchten, zu deeskalieren.
Als die Polizei schließlich eintraf, stellten die Grünen Anzeige wegen Beleidigung, es werden der Mitteilung der Fraktion zufolge Videoaufnahmen der Situation zur weiteren Aufklärung des Falls herangezogen.
"BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verurteilt diesen Angriff scharf und sieht darin einen alarmierenden Ausdruck der zunehmenden Aggressionen gegen politisch engagierte Menschen demokratischer Parteien", hieß es in der Stellungnahme. Man wolle sich durch derartige Vorfälle aber nicht einschüchtern lassen.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Hans Blossey, Philipp von Ditfurth/dpa