"Mönche von Lützerath" demonstrieren vor Grünen-Zentrale
Düsseldorf - Als Mönche verkleidete Klimaschutz-Aktivisten haben den Grünen am Aschermittwoch vor deren Düsseldorfer Zentrale die Leviten gelesen - die Partei-Spitze war zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend.
Anlass für den Protest sind Strafverfahren, die wegen der Besetzung des Parteibüros vor einem Monat gegen die damaligen Teilnehmer laufen.
Ein Kabarettist in Mönchsverkleidung vom Düsseldorfer Kommödchen musste allerdings sein ursprüngliches Vorhaben fallenlassen. Er hatte den Grünen, die in NRW mitregieren, wegen ihrer Haltung zur Räumung des Braunkohledorfs Lützerath "die Beichte abnehmen" wollen.
Stattdessen redete er ihnen im Kreis von 18 ebenfalls als Mönche kostümierten Mitstreitern vor verschlossenen Türen ins Gewissen. Die Parteispitze weilte währenddessen beim politischen Aschermittwoch mit ihrem Bundesvorsitzenden Omid Nouripour (47) in Köln.
Aus Protest gegen die Räumung des Dorfs Lützerath im rheinischen Braunkohle-Revier hatten rund 30 Klimaschutz-Aktivisten im Januar das Parteibüro der NRW-Grünen besetzt. Nach zehn Stunden hatte die Polizei die Besetzung beendet.
Einige Tage zuvor hatten Aktivisten 250 Kilo Braunkohle-Briketts vor der Parteizentrale abgeladen.
Ermittlungen gegen Aktivisten wegen Hausfriedensbruchs
Da die Protestierenden das Gebäude nicht freiwillig verlassen wollten, hatte die Partei ihr Hausrecht durchgesetzt und Strafanzeige gestellt. Nach übereinstimmenden Angaben der Landespartei und der Umweltaktivisten hatte es nach der Besetzung gegen ein Dutzend Teilnehmer Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs gegeben.
Die Protestierenden haben die Grünen nun aufgefordert, den Strafantrag zurückzuziehen und das Verfahren zu stoppen.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa