Mist-Attacken, Steinwürfe, Todesdrohung: Thüringer Grüne als "Zielscheibe"

Erfurt - Die Grünen in Thüringen sehen sich mit einer Welle von Angriffen konfrontiert. Nicht nur Parteibüros, sondern auch Privathäuser sollen betroffen sein.

Die Grünen in Thüringen sehen sich aktuell mit einer Welle von Angriffen konfrontiert. Auch eine Todesdrohung hing an einem Parteibüro. (Symbolbild)
Die Grünen in Thüringen sehen sich aktuell mit einer Welle von Angriffen konfrontiert. Auch eine Todesdrohung hing an einem Parteibüro. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

In der vergangenen Nacht wurde auf dem Gehweg vor dem Eingangsbereich des Büros der Grünen-Landtagsabgeordneten Madeleine Henfling (40) in Ilmenau abgeladener Mist festgestellt. Zu ähnlichen Vorfällen war es in dieser Woche bereits vor Parteibüros in Suhl und Gera gekommen.

Mit einer Reihe von Attacken auf Wahlkreisbüros sahen sich die Grünen in Thüringen schon im Dezember konfrontiert. Es wurden unter anderem Scheiben eingeschlagen.

Wie TAG24 am Donnerstag von Michael Kost, Landesgeschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen Thüringen, erfuhr, sei an einer noch intakten Scheibe des Weimarer Büros "ein als Todes-Drohung zu verstehender Text" angebracht worden.

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Das Schreiben wurde den Angaben nach am Morgen des 31. Dezember festgestellt. Tags zuvor seien mehrere Scheiben des Büros "durch Steinwürfe" beschädigt worden.

Drohschreiben: "Bedenke, dass du sterben wirst"

Eindeutige Drohung - angebracht an einer noch intakten Scheibe eines Parteibüros in Weimar.
Eindeutige Drohung - angebracht an einer noch intakten Scheibe eines Parteibüros in Weimar.  © Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Weimar

In dem Schreiben heißt es: "Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade euch Gott! MEMENTO MORI." [Rechtschreibung übernommen, Anm. d. Red.] Der lateinische Ausdruck bedeutet so viel wie: "Bedenke, dass du sterben wirst."

Mit dem erneuten Mist-Vorfall, der in der vergangenen Nacht festgestellt wurde, zählen die Grünen inzwischen Übergriffe auf sieben Büros. Zwei davon seien als "Angriffe" mit erheblichem Sachschaden zu bezeichnen.

Für das Büro in Weimar liegt laut Kost bereits ein Kostenvoranschlag für die Reparatur vor, der sich auf rund 500 Euro beläuft.

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Schaden hat den Angaben nach auch ein Böller an einem Parteibüro in Eisenach angerichtet (28. Dezember). Hier beläuft sich der Schaden an der betroffenen Briefkastenanlage, der Scheibe sowie einem im Büro zerstörten Bildschirm auf über 5300 Euro, berichtete der Landesgeschäftsführer.

Reschke: "Wir Grüne sind zur Zielscheibe für vieles geworden"

"Wir Grüne sind aktuell zur Zielscheibe für vieles geworden und sicherlich müssen wir als Partei auch Dinge aushalten. Doch die gesellschaftliche Spaltung hat ein Ausmaß angenommen, welches Gespräche endgültig beendet, statt sie neu zu beginnen", heißt es in einem auf der Facebook-Seite von Max Reschke, Landessprecher von Bündnis 90/Die Grünen Thüringen, verfassten Posting.

In den vergangenen Wochen seien - unter anderem - nicht nur Scheiben eingeschlagen oder Briefkästen gesprengt worden, es seien auch Privathäuser angegriffen worden.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Weimar/Montage

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