Katrin Göring-Eckardt: Wurde auf Toilette mit spitzem Gegenstand bedroht
Von Bettina Grachtrup, Christian Rüdiger
Friedrichroda/Berlin - Die in Thüringen geborene Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt (58) hat von teils sehr heftigen persönlichen Anfeindungen berichtet.

"Ich habe erlebt, dass mich jemand bei einer öffentlichen Veranstaltung auf der Toilette mit einem spitzen Gegenstand bedroht hat", sagte sie im "t-online"-Podcast "Tagesanbruch - die Diskussion".
"Ich bin angeschrien worden, verfolgt worden, habe zum Teil Veranstaltungen nur noch mit dem Schutz des BKA machen können", erklärte Göring-Eckardt.
Sie betonte aber auch: "Noch viel dramatischer ist das natürlich für Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker." Denn die seien immer vor Ort, man treffe sie beim Einkaufen.
Sie wisse, dass es eine ganze Reihe von Menschen gebe, die das nicht aushalten oder es ihrem Umfeld nicht mehr zumuten möchten. Sie sei froh, dass es weiterhin auch die anderen gebe.
Ein Rückzug aus der Politik war für die 58-Jährige jedoch nicht infrage gekommen: "Ich habe gedacht: Ihr kriegt mich hier nicht weg", betonte sie. Sie begründet ihre Haltung mit ihrer Biografie. "Jetzt bin ich in der DDR aufgewachsen, sprich in einer Diktatur, war Teil derjenigen, die in der friedlichen Revolution dieses Regime gestürzt haben."
Sie habe wahrscheinlich in sich etwas, "dass ich sage, ich lasse mir das auch nicht wieder wegnehmen. Wir haben die Demokratie einmal erkämpft – und das wird auch Lebensaufgabe bleiben".
Titelfoto: Michael Kappeler/dpa