Grünen-Knall! Parteispitze tritt geschlossen zurück: "Es ist Zeit"

Berlin - Paukenschlag bei den Grünen! Der gesamte Vorstand der Regierungspartei zieht Konsequenzen aus den verheerenden Ergebnissen der vorangegangenen Landtagswahlen im Osten und tritt geschlossen zurück.

Omid Nouripour (49) und Ricarda Lang (30) geben den Rücktritt des gesamten Parteivorstands der Grünen bekannt.  © Fabian Sommer/dpa

Das verkündeten die Co-Vorsitzenden Ricarda Lang (30) und Omid Nouripour (49) in einer Pressekonferenz am heutigen Mittwochvormittag.

"Wir haben in den vergangenen Tagen intensiv darüber beraten, welche Schritte es braucht", erklärte Nouripour auf die "tiefste Krise seit einer Dekade" seiner Partei bezogen. "Es ist Zeit, die Geschicke dieser großartigen Partei in andere Hände zu legen."

"Es braucht neue Gesichter, um die Partei aus dieser Krise zu führen", ergänzte Lang.

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"Sie können sich vorstellen, dass uns diese Entscheidung nicht leichtfällt, aber wir treffen sie aus Überzeugung", sagte die 30-Jährige.

Sie könne ein Baustein sein für die strategische Neuausrichtung, die es im Hinblick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr brauche: "Wir wollen, dass unsere Partei mit größtmöglicher Stärke in den Wettbewerb um die Zukunft des Landes und die Zukunft Europa eintritt."

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Ricarda Lang: "Nicht die Zeit, am eigenen Stuhl zu kleben"

Die Grünen-Co-Chefs Omid Nouripour und Ricarda Lang.  © Britta Pedersen/dpa

Zuletzt hatten die Grünen in den drei Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg verheerende Niederlagen kassiert, nur in Sachsen schaffte die Regierungspartei es überhaupt haarscharf in den Landtag.

Auch bundesweit kommen die Grünen aktuellen Umfragen zufolge nur noch auf Werte im einstelligen Prozentbereich.

"Jetzt ist nicht die Zeit, am eigenen Stuhl zu kleben. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen, und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen", sagte Lang deshalb.

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Der gesamte Vorstand lege zum Parteitag in Wiesbaden (15. bis 17. November) sein Amt nieder, führe bis dahin aber weiterhin die Geschäfte. Auf dem Parteitag solle dann ein neuer Vorstand gewählt werden.

"Es war mir, es war uns eine große Ehre, dieser Partei zu dienen", schloss Lang.

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