Berlin - In einem Schreiben an die Bundestagspräsidentin beschwert sich der Grünen-Abgeordnete Maik Außendorf (53) darüber, dass der nächste Wirtschaftsausschuss in einem Raum tagen soll, wo ein christliches Kreuz an der Wand hängt.
Am 6. November soll in einem Fraktionsraum der CDU der Wirtschaftsausschuss zusammenkommen. Für Außendorf - ebenfalls Mitglied des Ausschusses - entspreche dieser Raum aber "nicht den Grundsätzen parlamentsneutraler Arbeit", weil dort ein christliches Kreuz hängt.
Der Grünen-Politiker begründet seine Beschwerde damit, dass der Bundestag ein Ort sein müsse, in dem die "Vielfalt unserer Gesellschaft" repräsentiert werden müsse. Das Symbol des Christentums, an dem Jesus Christus gekreuzigt worden war, widerspreche seiner Meinung nach dem "Grundsatz der Trennung von Staat und Kirche".
Er fordert deshalb, dass der Ausschuss in einem "religiös neutralen Sitzungssaal" stattfinden soll.
Bei der CDU stößt diese Forderung auf großes Unverständnis. Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet (63) erklärte in einem Beitrag auf X am Dienstag: "In unserer aggressiven, gespaltenen Gesellschaft gibt es vielleicht andere Positionen, die man bekämpfen sollte, als ausgerechnet die Werte des Christentums."
Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Thorsten Frei (51), betonte gegenüber der "Rheinischen Post", dass das Kreuz an der Wand des Sitzungsraums "nicht verhandelbar" sei.
Außendorfs Vorstoß sei vielmehr ein Ausdruck dafür, "wie es um die viel beschworene Toleranz bei einigen Grünen bestellt ist".