Grüne laden zum "feministischen Kneipenquiz" und sogar die Chefin kommt

Dresden - Kommunal- und Europawahl sind kaum verkraftet, da steht die nächste (Landtags-)Wahl schon vor der Tür. Ein stressiger Sommer für die wahlkämpfenden Parteien und ihre Anhängerschaft. Die Grünen entspannen auf ihre Weise - beim Feierabendbier zwischen Gendersternchen und intersektionalen Problemen.

Bundesbesuch bei der Basis: Grünen-Chefin Ricarda Lang (30, r.) beim feministischen Kneipenquiz.
Bundesbesuch bei der Basis: Grünen-Chefin Ricarda Lang (30, r.) beim feministischen Kneipenquiz.  © Norbert Neumann

Die Sonne stand tief überm Zentralkino, als Security-Leute Jutebeutel durchkämmten. "Irgendwelche Wurfgeschosse dabei?", fragten ernste Mienen in verdutzte Gesichter.

Reine Vorsichtsmaßnahme, hieß es, denn der hohe Besuch ist Schlimmstes gewöhnt: Bundes-Chefin Ricarda Lang (30) hatte sich ankündigen lassen. Zum "feministischen Kneipenquiz" der Dresdner Grünen-Basis.

Doch statt Zigarettenqualm und Bierdunst durchzog Popcorn-Duft den Quiz-Saal 1 auf dem Kraftwerkgelände in Dresden-Mitte.

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Die Spielränge darin mit Staatsministerin Katja Meier (44), Landtagskandidat*innen von Ulrike Caspary (55) bis Jacob Kempe (24) und Lang prominent besetzt.

Was beim "feministischen Kneipenquiz" in Dresden für Fragen gestellt wurden

Das Siegerinnen-Team um Sachsens Justizministerin Katja Meier (44, 2.v.l.).
Das Siegerinnen-Team um Sachsens Justizministerin Katja Meier (44, 2.v.l.).  © Norbert Neumann

"Wer noch kein Team hat, bleibt ganz ruhig. Es gibt Findungsphasen mit Vertrauensspielen und Stimmungsfragen!", begrüßte Pauline Brun.

Co-Moderatorin Doris Geburek hatte sich sogar ein Pailletten-Jäckchen übergeworfen.

"Mann"schaften - von "lustige Sonnenblume" bis "grüne Gurkenkönig*innen" - fanden sich dank der Drohung schnell - und sich selbst schon bald am woken Wissensrand.

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Hätten Sie denn gewusst, dass zwischen den Hauptdarstellenden in "Jurassic Park", "Pretty Woman" und "Lost in Translation" um die 20 Jahre Altersunterschied liegen - und das deshalb "problematisch" ist?

Oder dass ein "intersektionales Problem" in der spitzenverdienenden US-Schauspielerliste vorliegt, weil darin nur zwei Frauen und nur ein schwarzer Mann (Denzel Washington) vorkommen? Kennen Sie den "Glottisschlag", der so klingt wie das, was er beschreibt?

Das Team um Katja Meier wusste das wohl, gewann mit satten 35 von 44 Punkten den Abend und ein Gemälde von "Conny Cobra". Bleibt abzuwarten, ob das der letzte Sieg der grünen Spitzenkandidatin in diesem Jahr war ...

Titelfoto: Norbert Neumann

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