"Gekränkte Männeregos": Chefin der Grünen Jugend entschuldigt sich für Böller-Post!

Berlin - Die Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard (26), hat zu Silvester einen Kommentar über Männer, die beim Böllern ihre Hand verloren haben, verfasst. Der Beitrag in den sozialen Medien ist online kontrovers diskutiert worden. Jetzt ist sie "zurückgerudert".

Jette Nietzard (26), die Chefin der Grünen Jugend, hat mit einem Böller-Beitrag auf Social Media für Diskussionen gesorgt.
Jette Nietzard (26), die Chefin der Grünen Jugend, hat mit einem Böller-Beitrag auf Social Media für Diskussionen gesorgt.  © Michael Kappeler/dpa

"Niemand sollte Silvester verletzt werden. Ich entschuldige mich für meinen Tweet. Hätte ich so nicht formulieren sollen", so Nietzard am gestrigen Mittwoch auf X, über den mittlerweile gelöschten Beitrag.

Ursprünglich schrieb die Grünen-Politikerin am letzten Tag des Jahres: "Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen." Eine provokante Formulierung eines gesellschaftlichen Problems oder eine unnötige Relativierung? Der Beitrag sorgte für Wirbel im Netz.

So ganz überzeugt davon, dass ihre Wortwahl falsch sein könnte, schien Nietzard jedoch zunächst nicht.

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Vor ihrer Entschuldigung kommentierte sie die hitzige Debatte erneut: "Hab meinen Tweet gelöscht. Wäre gut über systematische Lösungen für häusliche Gewalt zu sprechen, statt über gekränkte Männeregos. Jede 4. Frau wird Opfer durch (Ex)Partner. Hoffe da diskutiert ihr auch so leidenschaftlich mit."

Jette Nietzard entschuldigt sich auf X

Laut einer Auswertung des Bundeskriminalamts wurden 2021 insgesamt 221.381 Menschen zum Opfer häuslicher Gewalt. Davon waren 157.496 weiblich und 64.335 männlich.

Zu Silvester starben in Deutschland mindestens fünf Männer beim Umgang mit Pyrotechnik. Im sächsischen Pirna verletzte sich ein 16-Jähriger schwer an der Hand. In München sprengte sich ein Jugendlicher (14) Teile seiner Hand mit einem Böller weg.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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