Will die AfD Döner und Pizza verbieten? "Deutsche Kultur" beim Essen gefordert
Kirchheimbolanden - Jesus Maria, was ist denn bei der AfD los? Offenbar liebäugelt die Partei damit, den Deutschen ihre Lieblingsspeisen vom Teller zu streichen: Döner und Pizza seien keine "deutsche Kultur".
Jüngsten Umfragen zufolge liegt die AfD derzeit in der Gunst der Wähler bei rund 20 Prozent. Vielleicht sollte man in den Umfragen demnächst auch nach den kulinarischen Vorlieben der Wähler fragen.
Denn wer gerne Pizza und Döner isst und trotzdem der AfD seine Stimme gibt, müsste demnächst möglicherweise auf Eisbein und Sauerkraut umsteigen.
Plant die Rechtsaußenpartei tatsächlich eine Art Döner- und Pizza-Verbot in Deutschland einzuführen? Und was bekämen die Deutschen dann serviert?
Ein Blick in den Taste Atlas gab die 50 beliebtesten deutschen Gerichte und Getränke für 2023 bekannt. Auf dem letzten Platz: der Baumkuchen. Die Plätze eins bis zehn belegen:
- Kaiserschmarrn
- Franzbrötchen
- Zwiebelrostbraten
- Bratwurst
- Riesling
- Spätzle
- Weißbier
- Käsespätzle
- Berliner Pfannkuchen
- Quarkbällchen
Die urdeutsche Currywurst taucht in diesem Ranking übrigens nicht auf.
Fremdländische Speisen gibt's höchstens im Urlaub?
Wie Der Westen berichtet, wetterte beim Pfalztreffen der AfD am 24. Juni in der Stadthalle Kirchheimbolanden der Politiker Alexander Jungbluth gegen ausländische Esskultur in Deutschland.
Jungbluth ist Spitzenkandidat der AfD in Rheinland-Pfalz bei den kommenden Europawahlen. Seiner Meinung nach esse ein echter Deutscher fremdländische Speisen höchstens im Urlaub.
"Wir werden eintreten für eine Einheit in Vielfalt, wie es bei uns im Parteiprogramm heißt. Das heißt, wir wollen nicht, dass überall in Europa Dönerbuden stehen und Shisha-Bars", sagte er.
Wie er sich das vorstellt, verkündete Jungbluth auch: "Dass wir eine deutsche Kultur in Deutschland haben. Eine französische Kultur in Frankreich und eine italienische Kultur in Italien - und nicht überall diesen Multikulti-Einheitsbrei!"
Dafür gab es von seinen Parteikollegen tosenden Beifall.
Bedeutet das etwa das Aus für Pizzerien, Dönerbuden und Falafel-Imbissstände in deutschen Städten? Es liegt an den Wählern, auch in Zukunft auf eine ausgewogene Ernährung achten zu können...
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