Viel braune Soße: Das heikle Spiel des AfD-Küchenschrecks Gunnar Lindemann mit der Armut
Berlin - Einmal schmausen wie der Berliner AfD-Politiker Gunnar Lindemann (52)? Mit dieser Auktion könnte der Alptraum in Erfüllung gehen!
Hintergrund ist die Kochsendung des Rechtsaußen auf YouTube, die im Netz hohe Wellen schlägt. Ob Nudeln mit Rindergulasch oder Kohlrouladen mit Kartoffeln, die Irrsinnsküche des Impfskeptikers macht vor keiner Konserve halt.
Nun hat sich die Satire-Initiative Hooligans Gegen Satzbau (#HoGeSatzbau) "Gunnars Marzahner Küche" angenommen und eine Versteigerung ins Leben gerufen. Unter dem Titel >>>"Gunnar hilft!" kommen zwölfmal "Kohlroulade in brauner Soße" mit speziellem Gunnar-Etikett unter den Hammer. "Perfekt für deutsche Kartoffeln und andere Hohlfritten", wird auf der Webseite die Auktion Interessenten schmackhaft gemacht.
Mehr noch: Zu dem Set gehören eine ANTIFAmily-Card international, ein FRESSEAusweis, ein Metall-Pin mit dem Slogan "politically incorrect" sowie eine KEINE ANGST 7" Vinyl in Rot.
Der komplette Erlös geht an das LaLoKa, einer Anlaufstelle für Menschen mit Fluchterfahrung in Lindemanns Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf.
Auf Nachfrage von TAG24 erklärte die Initiative, was es mit "Gunnar hilft!" auf sich hat: "Die Gunnarsche 'Kochshow' ist auf so vielen Ebenen absurd und auch verwerflich, das hat uns einfach getriggert."
Hooligans Gegen Satzbau (#HoGeSatzbau) will "auf ekelige und anbiedernde Aktion aufmerksam machen"
Für #HoGeSatzbau sei an dem YouTube-Format "perfide", dass der AfD-Mann "so wirken will, als wäre er 'einer von uns hier unten aus dem sozial schwachen' Bezirk Marzahn-Hellersdorf'", aber er mache sich, "wenn man genauer hinschaut, in diesen Videos gerade über die lustig, zu denen er vorgeblich 'dazugehört', und damit über die klassische AfD-Wählerschaft", stellte die Initiative ihre Sicht der Dinge dar.
Lindemann suggeriere mit seinen Videos, "dass sich die 'Proleten' (...) von 'Dosenfutter' ernähren und meinen, sie stünden vor einem besonders exklusiven Mahl", fuhr die Initiative in ihrer Stellungnahme fort.
Der Politiker amüsiere sich "über die 'geistige' Armut von Menschen", ziehe "subtil ihre spartanische Einrichtung durch den Kakao" und verfestige damit "Klischees und Stereotype", erläuterte die Initiative weiter gegenüber TAG24.
"Besonders verwerflich ist das, wenn man bedenkt, dass Gunnar Lindemann ein Monatsgehalt von über 6000 Euro erhält – bezahlt von den Steuerzahler:innen – und durchaus des Öfteren an größeren Banketten teilnimmt oder sich quer durch die Buffets des Abgeordnetenhauses futtert. Er weiß also ganz genau, wie gehobene Küche aussieht", unterstrich #HoGeSatzbau.
"Mit unserer Aktion wollen wir auf diese fast schon ekelige und anbiedernde Aktion aufmerksam machen und ihr wenigstens einen kleinen Wert geben", wurde abschließend mitgeteilt. Die Auktion endet am Freitag um 12 Uhr.
Und was sagt die AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus zu Lindemanns YouTube-Format? Auf den Kommentar eines Users auf dem Instagram-Profil von funk, dass das Content-Netzwerk von ARD und ZDF mit seinem Posting das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit der AfD bediene, antwortete die Partei um Landesvorsitzende Kristin Brinker (50) mit einem Zwinker-Smiley versehen: "Wir sehen das auch kritisch."
Titelfoto: Screenshot/Instagram/hogesatzbau, Michael Kappeler/dpa (Bildmontage)