AfD geht in Gruppen in Krankenhäuser, sogar infizierter Politiker besucht Klinik 

Hoyerswerda - Mit einer floralen Aktion wollte sich die AfD am Wochenende bei einigen Menschen bedanken. Doch das ging tüchtig nach hinten los.

Mit Blumen bewaffnet: Stadträte der AfD Hoyerswerda zogen am Samstag voller Dankbarkeit durch ihre Stadt.
Mit Blumen bewaffnet: Stadträte der AfD Hoyerswerda zogen am Samstag voller Dankbarkeit durch ihre Stadt.  © Screenshot/Facebook/Toni Schneider

Am vergangenen Samstag waren Stadträte der AfD Hoyerswerda in ihrer Stadt mit Blumen unterwegs, um den "Helden des Alltags, welche Tag für Tag unsere Gesellschaft am Laufen halten" Danke zu sagen.

Neben Besuchen im Lausitz-Center und lokalen Super- und Baumärkten führte einer der Wege auch ins Lausitzer Seenland Klinikum.

Rat Toni Schneider auf Facebook: "Ein paar nette Worte und eine warme Geste der Solidarität sind in dieser Zeit viel wert.[...] Zusammenhalt und Hoffnung sollten Wegweiser in diesen Stunden für uns alle sein. Wir wünschen den kleinen und mittleren Unternehmen und deren Mitarbeitern weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen."

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Doch ihr Besuch im Krankenhaus kam nicht so gut an wie gedacht und das hatte einen guten Grund!

Eindringlicher Brief des Seenland Klinikums

Die AfD-Stadträte vor der Klinik. (Bild entspiegelt)
Die AfD-Stadträte vor der Klinik. (Bild entspiegelt)  © Screenshot/Facebook/Toni Schneider

Statt eines Dankes flatterte nur wenig später ein Schreiben des Chefarztes Frank Dietrich in den Briefkasten der Blumenboten.

Der ist zugleich Krankenhaushygieniker und hatte eine wichtige Botschaft an seine Besucher:

"Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass das Betreten des Lausitzer Seenland Klinikums zum Überreichen von Blumensträußen untersagt ist. Aufgrund der aktuellen Situation sind keine Besuche erlaubt [...]. Das Infektionsschutzgesetz und die von allen Mitbürgern erwarteten Verhaltensregeln sprechen ganz klar gegen Ihr Handeln. Sie bringen damit sich selbst, unsere Patienten und unsere Mitarbeiter unnötig in Gefahr."

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Und weiter: "Ich bitte in Zukunft, von solchen Besuchen während der Pandemie abzusehen. Ihre Wertschätzung für unser Personal können Sie gern auf anderem, infektionsschutzsicherem Weg zum Ausdruck bringen."

Ärger um AfD auch in Chemnitz

Ärger um die AfD auch in Chemnitz. Hier besichtigte Stadtrat Lars Franke unter anderem die Chemnitzer Corona-Ambulanz, obwohl er zuvor selbst im Ski-Urlaub in Tirol gewesen war, inzwischen sogar positiv getestet wurde! Umsicht und Rücksicht sieht irgendwie anders aus.

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Titelfoto: Screenshot/Facebook/Toni Schneider

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