Dienst im Bundestag: Thüringer AfD-Abgeordneter soll langjährigen Nazi beschäftigen

Berlin/Nordhausen - Bei dem Nordthüringer AfD-Bundestagsabgeordneten Jürgen Pohl (59) soll ein langjähriger Neonazi angestellt sein. Darüber berichtet die "Welt".

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Pohl (59) soll mit Benedikt Kaiser einen langjährigen Nazi in seinem Bundestagsbüro beschäftigen. (Archivbild)
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Pohl (59) soll mit Benedikt Kaiser einen langjährigen Nazi in seinem Bundestagsbüro beschäftigen. (Archivbild)  © imago/Future Image

Wie die Tageszeitung, die zur Axel Springer SE zählt, berichtet, beschäftigt Pohl (Wahlkreis Eichsfeld - Nordhausen - Kyffhäuserkreis) Benedikt Kaiser (*1987) in seinem Bundestagsbüro.

Den Angaben nach bewegte sich Kaiser zwischen 2006 und 2011 im Umfeld neonazistischer Organisationen wie den "Nationalen Sozialisten Chemnitz", der Hooligangruppe "NS-Boys" und der NPD. Seit diesem Jahr sei Kaiser als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Pohl angestellt.

Kaiser war laut "Welt"-Angaben von 2013 bis 2021 Lektor für den Verlag Antaios und Redakteur der dort erscheinenden Zeitschrift "Sezession".

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Laut Bundesamt für Verfassungsschutz liegen beim Verlag Antaios "hinreichend gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte" für verfassungsfeindliche Bestrebungen vor, der Verlag gilt als "Verdachtsfall" im Bereich Rechtsextremismus, heißt es. Das Institut für Staatspolitik des Verlegers Götz Kubitschek (52) gelte seit Kurzem als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung".

Der Tageszeitung zufolge reagierte Kaiser auf Anfrage nicht. Via Twitter teilte er jedoch nach Veröffentlichung des Beitrags unter anderem mit: "Der diffamierende Artikel in der #Welt überrascht nicht. Wir haben längst zusammengetragen, was personell von Linksaußen & Linksgrün zur Springer-Tageszeitung wechselte. Keine Einzelfälle: Der Weg von links in den Mainstream ist bequem."

Kaiser verfüge über einen Hausausweis des Bundestags und könne sich daher frei durch die Gebäude des Parlaments bewegen, so "Welt", die sich dabei auf eigene Informationen beruft.

Titelfoto: imago/Future Image

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