Sächsischer AfD-Abgeordneter will Geheimnis hinter möglichen Chemtrails lüften
Dresden - Seit der Landtagswahl 2014 sitzt die Alternative für Deutschland (AfD) im sächsischen Parlament. Dabei stellen ihre Abgeordneten immer wieder merkwürdige Anfragen. Nun geht es dem Landtagsmitglied Sebastian Wippel (40) in einer Kleinen Anfrage um das Thema Chemtrails.
Mit dem Begriff werden in einer gleichnamigen Verschwörungstheorie Kondensstreifen bezeichnet.
Bei diesen soll es sich aber nicht um normale, aus Eiskristallen bestehende Hinterlassenschaften von Flugzeugen handeln, sondern um Sprühspuren von chemischen Substanzen.
Mit dem Versprühen dieser Stoffe, argumentieren die Anhänger der Theorie, würden dann Regierungen oder das Militär versuchen, das Verhalten oder die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung zu manipulieren.
Nun ist auch Sebastian Wippel der Theorie auf den Leim gegangen, berichtet der Spiegel.
In einer Kleinen Anfrage an die sächsische Staatsregierung stellt er fest, dass eine "wachsende Anzahl von Bürgern des Öfteren Flugbewegungen festgestellt".
Diese würden von den Beobachtern mit einer zielgerichteten Einbringung von Chemikalien in die Luft in Verbindung gebracht werden, so der Abgeordnete.
Dabei ist die wissenschaftliche Grundlage für die Theorie extrem dünn. Atmosphärenforscher gehen davon aus, dass die Streifen deshalb so lange am Himmel sind, weil die heutigen Flugzeuge höher fliegen und größere Motoren haben.
Dadurch würde auch mehr von dem Wasserdampf in der Atmosphäre zurückbleiben.
Diese Fragen hat der Abgeordnete auf dem Herzen
Wippel, der 2019 erfolglos für das Bürgermeisteramt in Görlitz kandidierte, hat in der Kleinen Anfrage vom 10. Mai mehrere Fragen gestellt, die sich auf mögliche Versprühungen und die Konzentrationen von Aluminium, Barium und Strontium beziehen.
Als Erstes möchte er wissen, ob die Staatsregierung Informationen darüber hat, ob es systematische Einbringungen von Substanzen gibt, die im Zusammenhang mit den genannten Zielsetzungen stehen.
Als Zweites interessiert ihn, ob Messwerte über die Konzentration von Aluminium, Barium und Strontium vorhanden sind. Falls nicht, fragt er in Punkt 3 nach Plänen, um diese Daten zu erfassen.
In Frage 4 möchte Wippel wissen, ob der Regierung erhöhte Konzentrationen dieser Stoffe im Blut von Patienten bekannt sind.
Schließlich fragt er in Punkt 5, auf welche Weise diese Substanzen in die Atmosphäre gelangen und in welchen Konzentrationen sie natürlich vorkommen.
Die sächsische Staatsregierung hat nun genau vier Wochen Zeit, um auf die Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten zu antworten.
Titelfoto: Montage: Friso Gentsch/dpa, Sebastian Kahnert/dpa