Stuttgart/Hamburg - Was steckt hinter dem AfD-Rückzug des Ex-Vorsitzenden Jörg Meuthen (60)?

Unter anderem dieser Frage wurde am Mittwochabend bei der ZDF-Talkrunde von Markus Lanz (52) auf den Grund gegangen.

Meuthen hatte Ende Januar verkündet, aus der AfD ausgetreten zu sein. Als Grund dafür hatte er den Kampf gegen den formal aufgelösten rechtsextremen Flügel der Partei angeführt, den er als verloren ansah.

Dieser Argumentationslinie blieb er auch bei Lanz treu, was Ricarda Lang (28), der neuen Bundesvorsitzenden der Grünen, überhaupt nicht passte.

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Sie warf Meuthen vor, rechtsextreme Politiker wie Björn Höcke (AfD, 49) über mehrere Jahre in seiner Partei geduldet und somit auch den Flügel gestärkt zu haben.

Lang sagte zu Meuthen: "Dass Sie nicht zu einem früheren Zeitpunkt ausgetreten sind und es jetzt tun, liegt nicht daran, dass sie plötzlich erkannt haben, dass es eine rechtsextreme Partei ist. Das hat nichts mit Rückgrat zu tun, sondern das liegt daran, dass sie keine Machtposition mehr hatten."

Mit diesem Satz hatte Lang den ehemaligen AfD-Politiker auf dem falschen Fuß erwischt.

Denn Meuthen hatte dem nichts entgegenzusetzen und wurde stattdessen pampig: "Kümmern Sie sich mal um Ihren gewaltaffinen Teil Ihrer Partei."

In Bezug auf seine zuletzt fehlende Machtposition in der AfD musste der Ex-AfDler Lang dann sogar recht geben.

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Trotzdem versuchte er sich immer wieder von rechtsextremen Politikern der AfD, die er jahrelang im Wahlkampf unterstützte, zu distanzieren.

Er sagte: "Ich habe den Versuch gemacht, diese Partei auf einen bürgerlich-konservativen Kurs zu bringen und bin daran gescheitert."

Eine Sichtweise, die nicht nur Lang in der Talkrunde verdutzte. Die Grünen-Vorsitzende sagte: "Diese Reinwascherei, die Sie jetzt machen, nachdem Sie jahrelang Rechtsextreme in der Partei geduldet haben, die nimmt Ihnen niemand ab, Herr Meuthen!"