Remigration: Berliner AfD-Fraktion schlägt radikalen Weg ein
Berlin - Die Berliner AfD-Fraktion hat einen neuen innenpolitischen Sprecher und richtet sich unter Thorsten Weiß (41) deutlich radikaler aus.

Seit Donnerstag bekleidet der 41-Jährige dieses Amt in der Hauptstadtfraktion, die im Vergleich zu anderen Landesverbänden der AfD bislang noch als gemäßigt galt.
Das könnte sich jetzt jedoch ändern, denn schon bei seiner persönlichen Vorstellung beim Kurznachrichtendienst X schlug der ehemalige Offizier rigorose Töne an, spricht offen von Remigration.
"Ab sofort werden wir die innere Sicherheit in Berlin auch immer unter dem Aspekt der Remigration und der Bekämpfung der illegalen Massenmigration denken", kündigte Weiß unverhohlen an.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende gilt als Vertreter des radikalen Teils seiner Partei. Im vergangenen Mai organisierte er ein Treffen von Rechten bei einer "Alternativen Buchmesse" am Stadtrand der Spree-Metropole.
Er argumentierte mit der erst kürzlich veröffentlichten Berliner Kriminalitätsstatistik für das vergangene Jahr, die "in allen Bereichen seit 2015 einen massiven Anstieg von phänotypischer Ausländerkriminalität" zeige.
AfD will neues Remigrationszentrum in Berlin bauen

Die AfD sei seiner Aussage zufolge die einzige Partei, "die diesem Kriminalitätsherd etwas Wirksames entgegensetzen will".
Natürlich bekam auch die Große Koalition ihr Fett weg, die zurzeit in der Hauptstadt regiert. So verschärfe die SPD die Kriminalität durch Förderung der illegalen Migration und die CDU bezeichnete er als "Wähler-Täuscher".
Die AfD würde bei Straftaten hingegen "den Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft für Doppelstaatler" fordern, betonte das Mitglied des Abgeordnetenhauses.
Zudem dränge die AfD auf die Errichtung von Gefängnissen und Strafvollzug im Ausland, Schnellverfahren für ausländische Straftäter "und den Bau eines neuen Remigrationszentrums in Berlin".
Vor Thorsten Weiß fungierte Karsten Woldeit (50) als innenpolitischer Sprecher der Berliner AfD. Er galt als gemäßigt und war auch bei der Polizei anerkannt.
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa