Plagiatsvorwürfe gegen AfD-Chefin Weidel: In Doktorarbeit geschummelt?

Berlin/Bayreuth - AfD-Bundeschefin Alice Weidel (44) sieht sich Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit ausgesetzt.

Gegen AfD-Chefin Alice Weidel (44) wurden Plagiatsvorwürfe erhoben. (Archivbild)
Gegen AfD-Chefin Alice Weidel (44) wurden Plagiatsvorwürfe erhoben. (Archivbild)  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Die Universität Bayreuth teilte am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, sie prüfe einen "Plagiatsverdacht".

Weidel wies die Vorwürfe in einem Video auf der Plattform X (früher Twitter) zurück. Sie sprach von einer Kampagne gegen sie persönlich angesichts relativ hoher Umfragewerte für die AfD.

Zuvor hatten die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ"/online Freitag) berichtet, zwei Plagiatesucher hätten sich an die Universität Bayreuth gewandt.

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Demnach werfen sie Weidel vor, in ihrer mit "Summa cum laude" ausgezeichneten Doktorarbeit aus dem Jahr 2011 bei übernommenen einzelnen Passagen, zusammenhängenden Sätzen oder auch Satzfragmenten die Quellen nicht oder nicht ausreichend gekennzeichnet zu haben.

Der Zeitung liegt der eingereichte Text vor.

Plagiatsvorwürfe gegen Weidel: "Politische Motivation offensichtlich"

Weidel selbst gibt sich von den Vorwürfen unbeeindruckt. (Archivbild)
Weidel selbst gibt sich von den Vorwürfen unbeeindruckt. (Archivbild)  © Fabian Sommer/dpa

Die Universität Bayreuth teilte mit: "Das Plagiatsverdachtsgutachten wurde mittlerweile der Kommission für wissenschaftliche Integrität der Universität Bayreuth vorgelegt. Sie entscheidet, ob es zu einem förmlichen Untersuchungsverfahren kommt." Mit dieser Entscheidung sei nicht vor Ende Januar zu rechnen.

Die "SZ" zitierte den federführenden Autor des bei der Universität eingereichten Textes: "Wir sehen in der Dissertation von Frau Weidel zwar keine großflächigen Plagiate, aber viele kleine Plagiatsfragmente. Hier besteht ein Plagiatsverdacht."

Beide Autoren wollen laut Zeitung anonym bleiben - aus Angst vor möglichen Gefahren für sich und ihre Angehörigen. Sie seien der Zeitung aber bekannt.

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Weidel erklärte in ihrem Video: "Meine Doktorarbeit dürfte schon von Dutzenden von Plagiatsprüfern ebenso detailreich und aufmerksam wie ergebnislos geprüft worden sein. Nun haben aber Unbekannte der "Süddeutschen Zeitung" ein anonymes Gutachten zukommen lassen, in dem zwar auch keine klassischen Plagiate, wohl aber Zitierfehler entdeckt worden sein sollen, die zu Plagiaten aufgeblasen wurden."

Die "politische Motivation" sei offensichtlich. "Ich habe unterdessen um eine unabhängige Stellungnahme eines Wissenschaftlers gebeten, der zu dem Schluss kommt, ich zitiere, "dass die Vorwürfe als abwegig zurückgewiesen und die Plagiatsvorwürfe als haltlos erachtet werden"." Bei dem Wissenschaftler handelt es sich laut "SZ" um einen der Autoren, bei denen Weidel sich regelwidrig bedient haben soll. Sie selbst sagte, sie sehe der weiteren Entwicklung gelassen entgegen.

Weidel ist auch Vorsitzende der AfD im Bundestag. In bundesweiten Umfragen steht die Partei derzeit bei 20 bis 23 Prozent und damit an zweiter Stelle nach der Union und vor der SPD und den Grünen.

Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa

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