Noch-Landrat Neubauer geschockt von AfD-Aussage: "Es ist unfassbar!"
Freiberg/Dresden - Die sächsische AfD befürchtet, dass es bei der Landtagswahl in Sachsen zu Wahlbetrug kommen könnte. Daher sollen die Auszählungen von Bürgern überwacht werden. Diese Aussage brachte Noch-Landrat Dirk Neubauer (53, parteilos) richtig auf die Palme!
Die sächsische AfD rief am heutigen Mittwoch, wenige Tage vor der Landtagswahl, ihre Wähler auf, bei den Auszählungen aufzupassen. Dazu der Slogan: "Wahlbetrug verhindern!"
Jeder Bürger habe das Recht, als Wahlbeobachter in einem Wahllokal anwesend zu sein und die Auszählung zu überwachen, so die Kernaussage der Partei.
Noch-Landrat Dirk Neubauer zeigte sich empört. Auf Facebook schreibt er: "Wahlbetrug ist im Wahlsystem ausgeschlossen."
Und weiter: "Dass diese Partei [die AfD, Anm. d. Red.] suggeriert, man könne betrügen, ist eine weitere, infame Verächtlichmachung unseres demokratischen Systems und ein Schlag ins Gesicht aller, zum übergroßen Teil ehrenamtlicher Wahlhelferinnen und Helfer. Es ist unfassbar, dass Menschen in diesem Land dies glauben. Wann versteht ihr eigentlich, was hier gespielt wird?"
Unter dem Wut-Posting von Dirk Neubauer stimmen einige User dem Landrat zu, andere behaupten, dass es durchaus Wahlbetrug in Deutschland geben könne.
Abgeordnete beobachteten "Wahl" in Russland: Kritik unter AfD-Posting
Auch unter dem AfD-Beitrag stimmen einige Sympathisanten zu, ein User kontert: "Moment mal. Waren nicht drei AfD-Abgeordnete in Russland zur letzten 'Präsidentenwahl'?"
Hintergrund waren AfD-Politiker, die nach Russland gereist waren, um die Präsidentschaftswahlen zu überwachen. Sie berichteten von viel Transparenz - in einem Land, in dem es zahlreiche Berichte über Wahlmanipulationen gibt.
Bei der Landtagswahl am Sonntag wird es wohl ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD, die in Sachsen vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextrem" eingestuft wurde. Laut Umfragen sind die beiden Parteien nahezu gleichauf. Dahinter folgt mit Abstand das BSW.
Die Ampel-Parteien sowie die Linke spielen in aktuellen Umfragen kaum noch eine Rolle.
Titelfoto: Kristin Schmidt