Neuer AfD-Höchstwert - Unzufriedenheit mit der "Ampel" so groß wie nie

Berlin - Der Aufwärtstrend der AfD hält an. Laut einer neuen Umfrage erreicht die Partei nun 20 Prozent.

Die AfD erstarkt immer mehr. Die übrigen Parteien scheinen jedoch nichts dagegen zu unternehmen.
Die AfD erstarkt immer mehr. Die übrigen Parteien scheinen jedoch nichts dagegen zu unternehmen.  © Swen Pförtner/dpa

Die Umfrage ließ der Spiegel vom 9. bis 16. Juni vom Meinungsinstitut Civey durchführen. Danach ist der nun erreichte Wert der bislang höchste, den Civey für die AfD gemessen hat. Die Rechtsaußenpartei hat somit seit Jahresbeginn in der Wählergunst um sieben Prozentpunkte zugelegt.

Stärkste Kraft bleibt in der Umfrage weiterhin die Union. CDU und CSU erreichten 25 Prozent bei der Sonntagsfrage. Den Grünen würden nur noch 16 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimme geben.

Die FDP liegt unverändert bei sieben Prozent. Auch die Linke stagniert und kratzt weiterhin an der Fünfprozenthürde.

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Vor allem in Ostdeutschland steigt die Zustimmung für die AfD. Aufgrund der bevorstehenden Landtagswahlen 2024 in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie Kommunalwahlen wird ein politischer Erdrutsch befürchtet.

Denkzettel für die anderen Parteien?

Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD, v.r.n.l.), Robert Habeck (53, Grüne) und Christian Lindner (44, FDP). Mit der Ampel-Koalition sind viele Bürger unzufrieden.
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD, v.r.n.l.), Robert Habeck (53, Grüne) und Christian Lindner (44, FDP). Mit der Ampel-Koalition sind viele Bürger unzufrieden.  © Michael Kappeler/dpa

Bestätigt wird der Trend auch durch eine am Freitag veröffentlichte Umfrage vom ZDF-"Politbarometer". Danach steigt die AfD um einen Prozentpunkt und erreicht nun 18 Prozent.

CDU/CSU liegen unverändert bei 28 Prozent, während die SPD einen Punkt einbüßt und auf 19 Prozent rutscht. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen die Grünen auf 16 Prozent, die FDP unverändert auf sechs und die Linke auf fünf.

Dass die Umfragewerte für die AfD aktuell so gut sind, führen 75 Prozent der Wähler darauf zurück, dass deren Anhänger vor allem den anderen Parteien einen Denkzettel verpassen wollen. Lediglich 18 Prozent glauben, dass die politischen Positionen der AfD mit deren Höhenflug zusammenhängen.

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Gleichzeitig wächst die Unzufriedenheit mit der Ampel-Regierung. Inzwischen sind 54 Prozent aller Befragten der Meinung, dass sie ihre Arbeit eher schlecht macht. So schlecht wurde die "Ampel" noch nie bewertet.

Dass sie ihre Arbeit "eher gut" macht, finden nur noch 41 Prozent.

Verteidigungsminister Boris Pistorius besonders beliebt

Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) ist aktuell der beliebteste Politiker in Deutschland.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) ist aktuell der beliebteste Politiker in Deutschland.  © RONNY HARTMANN / AFP

Was die Beliebtheit der Politiker angeht, da liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) weiter unangefochten auf Platz eins. Auf einer Skala von plus fünf bis minus fünf wird er aktuell auf einem Durchschnittswert von 1,9 (zuvor 2,0) eingestuft.

Ihm folgt mit großem Abstand auf Platz zwei Olaf Scholz (64, SPD) mit 0,2 (zuvor 0,5). Mit einem unveränderten Wert von 0,0 liegt Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) auf Platz drei.

Im Negativbereich und auf den Plätzen vier bis zehn folgen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD), Finanzminister Christian Lindner (44, FDP), Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne), CSU-Chef Markus Söder (56) und der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz (67) mit leichten Minuswerten.

Mit einem Wert von minus 1,3 liegt Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (53) deutlich im Negativbereich. Ebenso AfD-Chefin Alice Weidel (44) mit minus 2,5.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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