Nach AfD-Beilage: Antifa "besucht" Tageszeitung und droht Redaktion!

Konstanz - Nach einer umstrittenen Wahlbeilage der AfD hat die Tageszeitung Südkurier Besuch von der linksradikalen Antifa bekommen.

Das Medienhaus Südkurier in Konstanz am Bodensee wurde jetzt Ziel der linksradikalen Antifa. (Archiv)
Das Medienhaus Südkurier in Konstanz am Bodensee wurde jetzt Ziel der linksradikalen Antifa. (Archiv)  © Patrick Seeger dpa/lsw

Rückblick: Vergangene Woche packte die Zeitung (Auflage: 110.000 Exemplare) in ihren Lokalausgaben für Konstanz und Radolfzell Wahlwerbung der Alternative für Deutschland (AfD) bei.

Wer nicht genau hinschaute, konnte die Beilage ob der zeitungsgemäßen Aufmachung glatt für einen Teil der Tageszeitung halten.

Auf Twitter folgte nach Bekanntwerden der Sache das, was oft folgt: ein Shitstorm!

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AfD AfD-Mitglieder mit Waffenschein im Visier der Behörden: "Zutiefst besorgniserregend!"

"Verantwortungsvolle Verleger lehnen den Druck einer AfD-Wahlzeitung voller Fake News ab, die Lokalzeitung Südkurier in Konstanz legt sie der eigenen Auflage bei und verdient lieber ihr Geld damit", twitterte etwa ein User. Und er fragte: "Habt Ihr sie noch alle?"

Als die Empörung immer weiter hoch kochte, gab auch ZDF-Entertainer Jan Böhmermann (40) seinen Senf dazu. "Die rechtsextreme Fake-News-Beilage des Südkuriers heute – gestaltet wie eine redaktionelles Extrablatt", ließ er wissen. Und setzte nach: "Print ist nicht tot, sondern einfach nur bewusstlos."

Offenbar ermutigt durch das Getöse auf Twitter machten sich auch Linksradikale der Antifa-Szene auf zum Konstanzer Medienhaus und warfen im Schutz der Dunkelheit Farbbeutel.

"Erste Ermahnung" für die Redaktion?

In einem mutmaßlichen Bekennerschreiben auf der von Linksextremen verwendeten Website Indymedia wird den Redakteuren sogar indirekt gedroht: "Die Redaktion sollte das als erste Ermahnung wahrnehmen: Wir werden die widerliche Hetze, die in der AfD-Zeitschrift veröffentlicht wurde, sowie auch die rechtsideologische Agenda des Schmierblatts 'Südkurier' nicht weiter unbeantwortet lassen, sondern werden direkt darauf reagieren."

Es sei nicht das erste Mal, dass der Südkurier "auffällig" werde, wie die Autoren schreiben, denn "das Verharmlosen der Querdenken-Proteste, bei denen man keine 'eindeutigen Rechtsextremisten' gesehen haben will, oder die Verteufelung von legitimen antifaschistischem Protest sind dabei nur die Spitze des Eisbergs".

Bei der Polizei bestätigt man gegenüber TAG24 die Farb-Attacke auf das Redaktionsgebäude. Demnach seien drei Farbbeutel (dunkelrot, hellgrün und schwarz) im Zeitraum vom 24. bis 26. Februar geworfen worden. Zwei davon trafen die Klinkerfassade.

Der Staatsschutz ermittelt nun.

Übrigens: Die Geschäftsführung des Südkuriers bedauerte die AfD-Beilage. Presseähnliche Parteiwerbung wolle man künftig nicht mehr zulassen, berichtet der SWR.

Titelfoto: Patrick Seeger dpa/lsw

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