Kampf um die AfD-Spitze: Bessin und Springer streiten um Kalbitz-Nachfolge
Prenzlau (Uckermark) - Die Brandenburger AfD will am Samstag ab 11 Uhr auf einem Landesparteitag in Prenzlau einen neuen Vorsitzenden wählen.
Für die Nachfolge von Andreas Kalbitz (49) wollen die Brandenburger Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landesvorsitzende Birgit Bessin (44) und der Bundestagsabgeordnete René Springer (42) kandidieren.
Der Posten ist vakant, seit die Parteimitgliedschaft von Kalbitz im Sommer 2020 vom AfD-Bundesschiedsgericht für nichtig erklärt worden war. Ihm wurde vorgeworfen, er habe bei seiner Aufnahme in die Partei frühere Mitgliedschaften in rechtsextremen Organisationen verschwiegen.
Die 44 Jahre alte Bessin gilt als Vertraute von Kalbitz. Sie gehörte zu den ersten Unterzeichnern der "Erfurter Resolution" des inzwischen aufgelösten rechtsnationalen "Flügels" der Partei rund um den Thüringer Fraktionschef Björn Höcke (50), dem auch Kalbitz angehörte.
Bessin hatte bei der Bekanntgabe ihrer Kandidatur im vergangenen Herbst eine Kampagne zur Werbung neuer Mitglieder angekündigt.
René Springer will die AfD zur stärksten Kraft in Brandenburg machen
Der 42-jährige Springer war Büroleiter des Ehrenvorsitzenden der Brandenburger AfD, Alexander Gauland (81), und ist derzeit Sprecher für Arbeit und Soziales der AfD-Bundestagsfraktion.
Er hat zu seiner Bewerbung gemeinsam mit dem AfD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Christoph Berndt (66) und Vize-Fraktionschef Steffen Kubitzki (58) ein Programm vorgelegt.
Darin erklärt Springer, er wolle die AfD bei der kommenden Landtagswahl 2024 in Brandenburg zur stärksten Kraft machen.
"Damit schaffen wir die Voraussetzung, die Machtfrage zu stellen und Regierungsverantwortung zu übernehmen", heißt es in dem Papier.
Der Landesparteitag soll am Sonntag fortgesetzt werden. Angesetzt sind unter anderem noch Wahlen zum Landesschiedsgericht und von Delegierten für den Bundesparteitag.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa, Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa (Bildmontage)