Knallhart-Maßnahme! Kneipe lässt AfD-Wähler links liegen

Reutlingen - Hier wird den Rechten kein Bier mehr ausgeschenkt! Für die Betreiber einer Reutlinger Kneipe gilt das Motto "politische Haltung vor Profit". Ihre Knallhart-Maßnahme sorgt nicht nur für hitzige Diskussionen im Netz, sondern lässt sich auch vor Ort hautnah spüren.

Ein Bier nur für Menschen, die keine Rechten wählen? In Reutlingen sorgt eine Kneipen-Maßnahme für hitzige Diskussionen. (Symbolbild)
Ein Bier nur für Menschen, die keine Rechten wählen? In Reutlingen sorgt eine Kneipen-Maßnahme für hitzige Diskussionen. (Symbolbild)  © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Warnung: Wer im Reutlinger "Vis-à-Vis" noch schnell eine Abkühlung oder einen Snack für zwischendurch genießen will - sollte künftig besser nochmals seinen Mitgliedsausweis checken.

Falls dort nämlich die AfD als Parteizugehörigkeit vermerkt ist, dürfte es zur Begrüßung viel eher eine kalte Dusche statt ein "kühles Blondes" geben.

Nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung" haben sich die Betreiber Stefanie und Stefan Löw nun dazu durchgerungen, AfD-Mitglieder und Sympathisanten konsequent an der Türe abzulehnen und damit einen regelrechten Tsunami an Reaktionen in den sozialen Medien ausgelöst.

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Denn bereits vor Bekanntgabe der Anti-AfD-Aktion war den Betreibern der Kneipe klar, dass sie deswegen nicht nur mit Lob überschüttet, sondern insbesondere in der ultrakonservativen Wählerschaft in ein Wespennest stechen würden.

Rote Karte für die AfD: Reaktionen fallen derb aus

Nein zur AfD sagt ein Reutlinger Kneipen-Ehepaar zu potenzieller rechter Kundschaft. (Symbolbild)
Nein zur AfD sagt ein Reutlinger Kneipen-Ehepaar zu potenzieller rechter Kundschaft. (Symbolbild)  © Sebastian Willnow/ZB/dpa

Neben den fast schon standardmäßigen, wüsten Beschimpfungen musste Familie Löw, die sich selbst aktiv gegen das Erstarken der Rechtsaußenpartei auf die Straße begeben hat, eine weitere bittere Erfahrung machen.

Ihr Lokal sei bereits von Menschen, die noch nie auch nur einen Fuß dort hineingesetzt haben, auf Google teils unterirdisch schlecht bewertet worden.

Mit verächtlichen Aufklebern, die Bezug auf die "Antifa" nahmen, wurden außerdem ihre Scheiben verziert.

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Wer nun aber glaubt, dass sich das Kneipen-Ehepaar von derlei Aktionen einschüchtern lässt, irrt, denn sie wollen den eingeschlagenen Weg weitergehen.

In der Gastronomie-Branche ist ein solcher Fall übrigens kein Novum: Im benachbarten Tübingen machte ein Wirt vor nicht allzu langer Zeit mit einer Anti-AfD-Aktion auf sich aufmerksam.

Dort wurden Kunden bei ihrer Online-Bestellung dazu aufgefordert, einen vorformulierten Text zu bestätigen. Darin war zu lesen: "Hiermit erkläre ich, dass ich mich von rechtem Gedankengut distanziere. Insbesondere hege ich keinerlei Sympathien für die AfD und ihr nahe stehende Gruppierungen."

Titelfoto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa;Sebastian Willnow/zb/dpa

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