Hamburger AfD-Abgeordnete sorgt mit Auftritt in russischer Propaganda-Show für Empörung

Hamburg - Die Hamburger AfD-Abgeordnete Olga Petersen (40) hat mit einem Auftritt in der russischen Propaganda-Sendung "60 Minutes" für Wirbel gesorgt. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Eugen Schmidt (47, ebenfalls AfD) trat sie in der Show auf, die von Moderator und Putin-Unterstützer Jewgenij Popow (44) inszeniert wird.

Die Hamburger AfD-Abgeordnete Olga Petersen (40) trat in der russischen Propaganda-Show "60 Minutes" auf.
Die Hamburger AfD-Abgeordnete Olga Petersen (40) trat in der russischen Propaganda-Show "60 Minutes" auf.  © Imago / Eibner

Wie der Spiegel berichtet, riet Petersen ihren russischen Gesprächspartnern während ihrer Schalte, sich nicht auf die Worte von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) zu verlassen. Bislang hatte er zugesichert, keine Kampf-Flugzeuge an die Ukraine auszuliefern.

Zu Beginn des russischen Einmarsches in das Nachbarland hatte Scholz noch jegliche Form der militärischen Unterstützung der Ukraine abgelehnt, nun sollen zahlreiche Panzer ausgeliefert werden. Der Kanzler habe, so die Ansicht von Petersen, schon einmal sein Wort gebrochen.

Allerdings sind Deutschland und die weiteren NATO-Partner, die die Ukraine mit ihren schweren Waffen bei der Verteidigung gegen Russland unterstützen, laut internationalem Recht damit keine Konfliktpartei.

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Die russischstämmige Petersen kritisierte in der Propaganda-Show nicht nur Scholz, sondern auch die Strategie von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne), in anderen Ländern Gas für Deutschland zu beschaffen. Ziel müsse es ihrer Ansicht nach sein, günstigere Energie zu bekommen, dabei verwies sie auf das russische Gas.

Ihr AfD-Kollege Schmidt hingegen ging laut dem Spiegel-Bericht sogar noch energischer auf Kuschelkurs mit Putin. In den Augen des 47-Jährigen, der ebenfalls Russland-Deutscher ist, stelle Russland keine Bedrohung für die Welt dar.

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Vielmehr sei die NATO daran Schuld, weil sie nicht um die legitimen Sorgen der Russen über ihre Sicherheit gekümmert hätten. Die Ost-Erweiterung des Sicherheitsbündnisses sei ein Verstoß gegen die Abmachungen der Vereinigung mit dem Kreml nach dem Mauerfall gewesen, so Schmidt.

In Hamburg ist die AfD-Bürgerschaftsfraktion über den Auftritt von Petersen in "60 Minutes" nicht erfreut gewesen. "Frau Petersen hat uns über dieses Interview leider nicht informiert", erklärte die Partei auf Spiegel-Nachfrage. "Klar ist aber: Die AfD verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine und wir erwarten von unseren Fraktionsmitgliedern auch, dass Sie sich an diese eindeutige Beschlusslage unserer Partei halten."

Der Politikberater Johannes Hillje (37) twitterte zu Petersens Auftritt nur: "AfD-Politiker gehören nunmehr zum festen Inventar von Putins Propaganda."

Titelfoto: Imago / Eibner

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