"Haben sich verfassungsfeindlich gezeigt": Großspender will 100.000 Euro von Höcke und Co. zurück

Erfurt/Berlin - Ein Berliner Unternehmer hat laut einem Zeitungsbericht die AfD Thüringen auf Rückzahlung seiner Parteispende in Höhe von 100.000 Euro verklagt.

In den eigenen Reihen geliebt, außerhalb der Partei mehr als umstritten: Mit den Aussagen von Thüringens AfD Parteichef Björn Höcke (50) und seinen Kollegen ist nicht jeder einverstanden.
In den eigenen Reihen geliebt, außerhalb der Partei mehr als umstritten: Mit den Aussagen von Thüringens AfD Parteichef Björn Höcke (50) und seinen Kollegen ist nicht jeder einverstanden.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Die Klage des Mannes sei der Parteigeschäftsstelle in der Woche vor Ostern zugestellt worden, sagte AfD-Co-Landessprecher Stefan Möller (47) am Sonntag auf Anfrage. Zunächst hatte die "Bild am Sonntag" darüber berichtet.

Bei dem Spender handelt es sich laut Berichten um den Immobilienunternehmer Christian Krawinkel. Gegenüber der Bild hatte er gesagt: "Meine Spende sollte der Verbesserung der Demokratie dienen. Nachdem sich jedoch die AfD zunehmend undemokratisch und verfassungsfeindlich zeigte, hat sie meine Spende nicht verdient."

Hintergrund ist laut Bild, die sich auf die Anwälte des Unternehmers beruft, die Einstufung des sogenannten Flügels innerhalb der AfD um den Thüringer Parteichef Björn Höcke (50) durch das Bundesamt für Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch.

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Möller zufolge will sich der Landesverband gegen die Klage auf Spendenrückzahlung verteidigen. Sei eine Spende erst einmal vollzogen, dann sei es das Geld der Mitglieder. Dieses könne die Partei "nicht ohne Grund" zurückzahlen, sagte er.

Die Spende war nach damaligen Angaben des Bundestags im Februar 2020 eingegangen, kurz nach der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich (57) zum Kurzzeit-Ministerpräsidenten Thüringens maßgeblich mit Stimmen der AfD-Fraktion.

Erhält Krawinkel die 100.000 Euro zurück, will er es Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zukommen lassen.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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