"Gefühl des puren Ekels": AfD-Mann Seitz rechnet mit seiner Partei ab
Berlin/Lahr - Der AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz (56) aus Südbaden hat seinen Austritt aus der Partei und Bundestagsfraktion erklärt.
Er trete mit Wirkung zum 31. März aus, teilte Seitz am Sonntag auf seiner Internetseite und seinen Social-Media-Kanälen mit.
Es gehe ihm ausdrücklich nicht um einen Rechtsruck in der AfD, sagte er zu den Beweggründen für seinen Schritt. Er hadere damit, wozu sich die Partei entwickelt habe, und sprach von einem "System Günstlingswirtschaft".
Ausschlaggebend für den Austritt war demnach der Sonderparteitag der AfD in Baden-Württemberg Ende Februar. Seitz vertritt den Wahlkreis Emmendingen-Lahr.
Bereits während des Parteitags habe er das dringende Bedürfnis gehabt, sofort aus der Partei auszutreten, habe dies aber über Wochen zurückgestellt und sei immer noch innerlich zerrissen.
"Aber das vorherrschende Gefühl ist immer noch das des puren Ekels vor meiner eigenen Partei, für die ich seit zehn Jahren den Kopf hinhalte", sagte Seitz.
Titelfoto: Carsten Koall/dpa