Er will in den Bundestag: Maximilian Krah als AfD-Direktkandidat aufgestellt!
Von Jörg Ratzsch
Berlin/Rochlitz - Der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah (47) macht mit seinen Plänen für einen Wechsel in den Bundestag ernst!
Im sächsischen Rochlitz wurde der Dresdner am Mittwochabend als Direktkandidat für die kommende Bundestagswahl aufgestellt, wie aus der AfD bestätigt wurde. Demnach tritt Krah im Bundestagswahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II an.
Das ist auch der Wahlkreis des CDU-Politikers Marco Wanderwitz (49), der an der Spitze der Bundestagspolitiker steht, die sich für ein AfD-Verbotsverfahren einsetzen. Der 49-Jährige tritt für den nächsten Bundestag jedoch nicht mehr an.
Krah selbst dankte auf der Plattform X "den AfD-Mitgliedern im Chemnitzer Umland/Süderzgebirge für das Vertrauen, mich zu ihrem Direktkandidaten für die Bundestagswahl zu bestimmen. Der Wahlkampf beginnt heute!"
"Zeit Online" veröffentlichte auch Videos der Rede Krahs von der Aufstellungsveranstaltung in Rochlitz. "Wir wollen unsere Eltern respektieren, wir wollen unsere Vorfahren ehren. Die waren keine Verbrecher. Und wir sind stolze Sachsen und Deutsche", sagte er demnach.
Krahs Äußerungen im Video
Wochenlange Negativ-Schlagzeilen im Europawahlkampf
Die Pläne des auch in der AfD umstrittenen Politikers, von Brüssel nach Berlin zu wechseln, waren schon länger bekannt.
Er hatte in der "Welt am Sonntag" gesagt, die Gefechtslage habe sich geändert, dadurch dass er im EU-Parlament nicht in die AfD-Delegation und in die gemeinsame Rechtsaußenfraktion mit anderen europäischen Parteien aufgenommen worden sei.
Krah war erst im Juni erneut ins EU-Parlament gewählt worden. Zuvor hatte er wochenlang in den Schlagzeilen gestanden und die AfD-Chefs in Erklärungsnöte gebracht.
Hintergrund waren teils schrille öffentliche Auftritte und Berichte über mutmaßliche Russland- und China-Verbindungen sowie Ermittlungen gegen einen Ex-Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Spionage für China.
In einer italienischen Zeitung hatte Krah zudem als relativierend wahrgenommene Äußerungen zur nationalsozialistischen SS gemacht.
Die neue AfD-Delegation nahm den Sachsen nach der Wahl nicht in ihre Reihen auf, er gehört auch nicht der Rechtsaußen-Fraktion im Parlament an, die die AfD gebildet hatte.
Titelfoto: Paul Glaser/dpa