Einstufung als "gesichert rechtsextremistisch": AfD Sachsen-Anhalt will wohl gegen Urteil klagen

Magdeburg - Die sachsen-anhaltische AfD will gerichtlich gegen ihre vom Landesverfassungsschutz vorgenommene Einstufung als gesichert rechtsextremistisch vorgehen, wenn das Innenministerium eine entsprechende Unterlassungsforderung nicht unterzeichnet.

In Sachsen-Anhalt gilt die AfD als gesichert rechtsextrem. Dagegen will die Partei nun vorgehen, wie am Sonntag auf dem Landesparteitags verkündet wurde.
In Sachsen-Anhalt gilt die AfD als gesichert rechtsextrem. Dagegen will die Partei nun vorgehen, wie am Sonntag auf dem Landesparteitags verkündet wurde.  © Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa

"Wenn sie die nicht unterschreiben, werden wir klagen", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Hans-Thomas Tillschneider (46) der dpa am Rande des Landesparteitags am Sonntag in Magdeburg.

Der Landesverfassungsschutz hat die AfD in Sachsen-Anhalt im November als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Die Behörde hat nach eigenen Angaben zahlreiche rassistische, muslimfeindliche und auch antisemitische Aussagen von Funktions- und Mandatsträgern ausgewertet.

Daraufhin forderte die AfD den Landesverfassungsschutz kürzlich auf, die Einstufung als gesichert rechtsextrem zu unterlassen.

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Das Innenministerium zeigte sich von der Unterlassungsaufforderung jedoch unbeeindruckt. "Die Verfassungsschutzbehörde handelt nach Recht und Gesetz", hieß es.

Die Einstufung als gesichert extremistische Bestrebung hat konkrete Folgen: Die Verhältnismäßigkeit beim Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel wird anders bewertet.

Titelfoto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa

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