Dicke Luft in der AfD: Streit zwischen Parteispitze und Junger Alternative!
Berlin - Die AfD-Spitze und ihre Jugendorganisation "Junge Alternative" liegen sich in den Haaren. Der Streit beider Parteiorgane dreht sich dabei um verwendete Äußerungen und Symboliken einer JA-Politikerin.
Wie aus einem Bericht von NDR und WDR hervorgeht, fordert der AfD-Bundesvorstand eine zweijährige Amtssperre für Anna Leisten (23), Vorsitzende der "Jungen Alternative" in Brandenburg und Beisitzerin im Bundesvorstand der AfD-Jugendorganisation.
Ebenso wurde die 23-Jährige am Montag aufgefordert, all ihre Ämter in der JA niederzulegen.
Der Grund: Am Ende eines Interviews mit dem rechten Nachrichtenmagazin "Compact" soll Leisten ein Handzeichen der rechtsextremen "White Power"-Bewegung gezeigt haben, heißt es in dem Bericht vom Mittwoch.
In einer Stellungnahme soll die Jungpolitikerin ihre Geste verteidigt haben. Das Handzeichen, bei dem Daumen und Zeigefinder verbunden werden, habe sie lediglich im Kontext von "es läuft" verwendet.
Ebenso habe sich Leisten auf den JA-Slogan "Seid wehrhaft. Bildet Gemeinschaft!" bezogen und die Etablierung von Box-Trainings zum Zwecke der Selbstverteidigung im Umfeld "täglicher migrantischer und linksextremistischer Angriffe" gerechtfertigt.
Junge Alternative: Eine Gefahr für die Partei?
In der Recherche von NDR und WDR wird der Streit zwischen Bundes-AfD und "Junger Alternative" zudem als "Streit über die Abgrenzung zum Rechtsextremismus" interpretiert.
Der Bundesvorstand der unter Beobachtung des Verfassungsschutz stehenden AfD-Jugendorganisation soll in einer Stellungnahme ihre Parolen, wie "importierte Gewalt", als "Markenkern der AfD" verteidigt und harsche Kritik an dem Vorgehen der AfD-Führung geübt haben.
In einem Zitat heißt es: "Sollte der Bundesvorstand dies jedoch […] anders bewerten, würde u.a. die gesamte, erst vor kurzem aufgestellte Kandidatenliste zur Wahl des Europaparlaments infrage gestellt sein, wurde doch von einem Großteil der Kandidaten mit genau solchen Begriffen (Großer Austausch, Remigration usw.) für sich geworben - ohne Intervention des Parteivorstandes".
Während bei der AfD die "Junge Alternative" parteiintern aufgrund ihrer extremen Positionen als "wachsende Gefahr für die Partei" in der Kritik stehen soll, hieß es in einer offiziellen Stellungnahme gegenüber NDR und WDR bloß: "Der Bundesvorstand der AfD ist überzeugt, dass die Junge Alternative fest auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht."
Titelfoto: Bildmontage: ---/dpa, Klaus-Dietmar Gabbert/dpa