Diagnose AfD: Arzt schmeißt rechten Patienten aus seiner Praxis
Lahr - Beim Blick auf seine Parteimitgliedschaft wurde dem Arzt plötzlich ganz anders! Im südbadischen Lahr schlägt ein Fall hohe Wellen, bei dem ein Patient wegen dessen Tätigkeit bei der AfD kurzzeitig in Schnappatmung verfallen ist.
Er wollte Medikamente bestellen und bekam stattdessen eine ärztliche Abreibung.
Die Rede ist von AfD-Mann Heiko Nüßner (57), der nach 26 Jahren CDU-Mitgliedschaft 2016 die Fronten wechselte und zur rechtspopulistischen Partei überlief.
Nach Informationen der "Bild" krallte sich der 57-Jährige schließlich im vergangenen Januar ein Partei-Amt. Dieser Schritt sollte ihm nun teuer zu stehen kommen, denn seinen Hausarzt ist er damit los.
Der gelernte Kaufmann zeigte sich gegenüber "Bild" fassungslos: "Mein Arzt lässt mich einfach abblitzen", haderte Nüßner mit der knallharten Reaktion seines Mediziners.
Beim Arzt rausgeflogener AfD-Mann: Foto in der Lokalpresse war ausschlaggebend
Die faustdicke Überraschung ereilte den AfD-Politiker schlussendlich auf dem elektronischen Weg, als sein Hausarzt diesem auf eine Rezeptanfrage folgende Antwort zukommen ließ:
"Aufgrund deutlich politisch unterschiedlicher Ansichten bitte ich Sie, einen anderen Arzt Ihres Vertrauens zu suchen."
Nüßner, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, sei vor allem deshalb baff gewesen, weil er nach eigener Aussage nie mit dem Arzt über Politik gesprochen habe. Doch woher wusste dieser dann von seiner Tätigkeit bei der AfD?
Des Rätsels Lösung ist die örtliche Lokalpresse, dort nämlich soll ein Foto des Mannes mit Parteifreunden die Runde gemacht haben, als dieser in den Vorstand des AfD-Stadtverbands gewählt wurde.
Und was sagt der Arzt zur Geschichte? Der wiegelt ab und erklärt, dass er den Patienten schon zuvor mit seiner fordernden und drängenden Art als sehr unangenehm empfunden habe. Das Foto in der Zeitung sei dann nur das i-Tüpfelchen gewesen.
Der Geschasste teilte seinem nunmehr ehemaligen Hausarztes telefonisch mit, dass er die Entscheidung als sehr undemokratisch empfunden habe.
Titelfoto: Carsten Koall/dpa;Patrick Seeger/dpa