China-Spion bei AfD: Maximilian Krah kritisiert Sicherheitsdienste

Berlin - Seit einer Woche ist Jian Guo in Haft. Dem Ex-Mitarbeiter von AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah (47) wird Spionage für China vorgeworfen. Der ging zunächst in Deckung, nun macht er den Sicherheitsbehörden Vorwürfe.

Maximilian Krah (47, AfD) soll einen mutmaßlichen China-Spion in seinem Abgeordneten-Büro beschäftigt haben.
Maximilian Krah (47, AfD) soll einen mutmaßlichen China-Spion in seinem Abgeordneten-Büro beschäftigt haben.  © RONNY HARTMANN / AFP

"Die Sicherheitsbehörden haben offensichtlich Kenntnisse gehabt, haben mich nicht informiert und lassen die Bombe kurz vor dem Wahltermin platzen. Das ist schon bemerkenswert", sagte Krah dem "Stern" und RTL.

Im Juni steht die Europawahl an, Krah ist Spitzenkandidat der AfD

Zeitpunkt und Art und Weise des Handelns seien "kein Zufall".

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Er warf den Behörden vor, ihn "pflichtwidrig zu keinem Zeitpunkt gewarnt oder informiert" zu haben.

Schadet Krah der AfD?

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Wird Maximilian Krah immer mehr zur Belastung für seine Partei?  © RONNY HARTMANN / AFP

Jian Guo, von dem sich Krah im Zuge der Ereignisse nach eigener Aussage getrennt hat, wurde vor einer Woche in Dresden festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.

Ihm wird Agententätigkeit für einen ausländischen Geheimdienst in einem besonders schweren Fall zur Last gelegt. G. soll im Januar dieses Jahres wiederholt Informationen über Verhandlungen und Entscheidungen im Europaparlament weitergegeben haben. Zudem soll er chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht haben.

"Ich werde von mir aus proaktiv den Kontakt zur Bundesanwaltschaft suchen. Zum einen, um aufzuklären, was ist. Aber auch, um ein Gespräch darüber zuführen, inwieweit ich bei der Aufklärung helfen kann", zitierte der "Stern" jetzt Krah.

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Krah will sich erneut ins EU-Parlament wählen lassen.
Krah will sich erneut ins EU-Parlament wählen lassen.  © FREDERICK FLORIN / AFP

Guo habe keinen Zugang zu geheimen Dokumenten oder geschlossenen Runden gehabt und auch nie danach gefragt. "Das heißt, sein gesamtes Wissen erstreckt sich auf frei zugängliche Quellen und das, was er selbst aufgeschnappt hat im Rahmen unserer Bürogespräche oder öffentlicher Veranstaltungen."

Nach der Festnahme und einem Krisengespräch mit der AfD-Spitze hatte Krah auf Wahlkampfauftritte zunächst verzichtet. Am Wahlkampfauftakt mit der Parteispitze am Wochenende in Donaueschingen nahm er nicht teil. Am Feiertag an diesem Mittwoch ist in Dresden allerdings wieder ein Auftritt geplant.

Der Europaabgeordnete steht wegen möglicher Russland- und China-Verbindungen auch selbst im Fokus. Die Staatsanwaltschaft in Dresden prüft derzeit ob Ermittlungen gegen Maximilian Krah aufgenommen werden sollten.

Titelfoto: RONNY HARTMANN / AFP

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