Beutet sächsischer AfD-Abgeordneter Gefangene in Belarus aus?

Dresden - Der erst vor vier Wochen wiedergewählte sächsische AfD-Landtagsabgeordnete Jörg Dornau (54) soll in seinem landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe von Lida (Belarus) mit politischen Gefangenen Kasse gemacht haben. Der "Profiteur einer illegitimen Gewaltherrschaft" soll sein Mandat zurückgeben, fordert die Linke.

Sieht aus als könnte er kein Wässerchen trüben, doch Jörg Dornau (54, AfD) hat es offenbar faustdick hinter den Ohren.
Sieht aus als könnte er kein Wässerchen trüben, doch Jörg Dornau (54, AfD) hat es offenbar faustdick hinter den Ohren.  © imago/ddbd

Die Gefangenen aus einer nahe gelegenen Haftanstalt sollen fünf Euro pro Tag und während der Arbeit von 7 bis 18 Uhr kein Essen erhalten haben, aber nicht zur Arbeit gezwungen worden sein.

Das berichtet das belarussische Medium Reform.news unter Berufung auf einen Augenzeugen.

Der Politiker baut zusammen mit einem Partner seit 2020 Zwiebeln in großem Maßstab bei Lida im Länderdreieck Polen, Litauen, Belarus an - laut Reform.news auf einer Fläche von über 1500 Hektar.

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Weil Dornau diese Nebeneinkünfte gegenüber dem Landtag verschwiegen hatte, verdonnerte ihn das Präsidium erst im August zu einer Strafe von 20.862 Euro.

Jörg Dornau blieb am Donnerstag der Landtagssitzung fern

In der Nähe der rund 100 000 Einwohner zählenden Stadt Lida im Nordwesten von Belarus liegt Dornaus Zwiebel-Imperium.
In der Nähe der rund 100 000 Einwohner zählenden Stadt Lida im Nordwesten von Belarus liegt Dornaus Zwiebel-Imperium.  © IMAGO/Pond5 Images

Die Beziehungen Dornaus zu Lukaschenkos Diktatur seien noch enger als bisher gedacht, mutmaßt jetzt der rechtspolitische Sprecher der Linken, Rico Gebhard (61).

"Wer so handelt, ist charakterlich definitiv nicht geeignet, Mitglied eines demokratischen Parlaments zu sein, und muss sein Mandat unverzüglich niederlegen oder es gar nicht erst annehmen", sagte Gebhard.

Dornau blieb am Donnerstag der letzten Landtagssitzung fern und war darüber hinaus für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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Auch die AfD-Fraktion wollte die Anschuldigungen nicht kommentieren.

Titelfoto: imago/ddbd

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