Behörden prüfen Entwaffnung von AfD-Mitgliedern

Von Christopher Kissmann

Halle (Saale) - AfD-Mitglieder in Sachsen-Anhalt, die eine Waffenbesitzkarte besitzen, geraten verstärkt ins Visier der Behörden. Nun liegen Zahlen zu den ersten Verfahren vor.

Mitglieder der gesichert rechtsextremen AfD in Sachsen-Anhalt besitzen insgesamt 330 Schusswaffen. (Symbolbild)
Mitglieder der gesichert rechtsextremen AfD in Sachsen-Anhalt besitzen insgesamt 330 Schusswaffen. (Symbolbild)  © Carsten Koall/dpa

Die Behörden in Sachsen-Anhalt haben damit begonnen, einigen AfD-Mitgliedern die Waffenbesitzkarte zu entziehen.

Fünf AfD-Mitglieder haben bisher einen Widerrufsbescheid erhalten, ein weiteres hat die Erlaubnis aufgrund des Widerrufsverfahrens freiwillig zurückgegeben, wie das Innenministerium auf eine Anfrage der Linken im Landtag von Sachsen-Anhalt mitteilte.

Insgesamt 51 Fälle werden derzeit geprüft.

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In Sachsen-Anhalt haben den Angaben zufolge insgesamt 74 AfD-Mitglieder eine Waffenbesitzkarte. 49 von ihnen sind Sportschützen, 25 sind Jäger.

Insgesamt verfügen sie laut Innenministerium über 330 Schusswaffen, darunter 99 Pistolen und 231 Gewehre.

Einschätzung des Verfassungsschutzes ist Grund für Überprüfungen

Linken-Fraktionschefin Eva von Angern begrüßt die Verfahren. "Die ersten Widerrufsbescheide sind erlassen", sagte von Angern der "Mitteldeutschen Zeitung". "Das bedeutet, dass die Behörden nach individueller Prüfung davon ausgehen, dass von diesen Leuten Gefahr für Leib und Leben ausgeht."

Hintergrund der Prüfungen ist die Einstufung des Landesverbands der AfD sowie ihrer Jugendorganisation Junge Alternative (JA) als gesichert rechtsextrem durch den Verfassungsschutz.

Infolgedessen sollen die Waffenbehörden des Landes bekannte Mitglieder von AfD und JA, die einen Waffenschein besitzen, genau prüfen.

Titelfoto: Carsten Koall/dpa

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