AfD sinkt in der Wählergunst - Höhenflug vorbei?

Berlin - Inmitten sowohl außen- als auch durchaus innenpolitisch schwierigen Zeiten konnte zuletzt vor allem eine Partei stark zulegen: die AfD! Die Umfragewerte der Rechtsaußen-Partei schnellten in den vergangenen Wochen und Monaten immer weiter in die Höhe - bis jetzt!

Die Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion: Alice Weidel (44, l.) und Tino Chrupalla (48).
Die Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion: Alice Weidel (44, l.) und Tino Chrupalla (48).  © dpa | Bernd von Jutrczenka

Verschiedene Umfragen kürten die sogenannte "Alternative für Deutschland" jüngst zur aktuell zweitstärksten politischen Kraft in der Bundesrepublik. Was blieb und bleibt, ist die Frage nach dem Anteil der inzwischen berüchtigten Protestwähler, die vor allem bei Umfragen dazu neigen könnten, die Partei stärker erscheinen zu lassen, als sie bei der echten Bundestagswahl tatsächlich wäre.

Nichtsdestotrotz zeigten sich Politiker anderer Parteien aufgrund des Höhenflugs der rechten Partei zuletzt besorgt. Laut ZDF-Politbarometer erreichte die AfD Ende Juni mit 19 Prozent ihren Höchstwert, das Sozialforschungsinstitut INSA setzte vor rund einer Woche sogar 21 Prozent an!

Doch nun scheint es zum ersten Mal seit Wochen wieder bergab zu gehen. Wie die Bild unter Berufung auf Daten der INSA berichtete, würde die AfD aktuell wohl "nur" noch auf 20,5 Prozent der Wählerstimmen kommen. Ein für die umstrittene Partei sicherlich zu verkraftender Verlust von 0,5 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

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Bei der Bundestagswahl im September 2021 war sie auf 10,3 Prozent der Stimmen gekommen. Aktuell würden also immer noch fast doppelt so viele Wähler ihr Kreuz bei der 2013 gegründeten Partei setzen.

Sehen wir 2025 eine nie dagewesene Koalition im Bund?

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Wie die Verteilung im Bundestag wohl nach der Wahl 2025 aussieht?  © dpa | Kay Nietfeld

Unverändert muss sich die SPD indes weiterhin mit dem Platz im Schatten der AfD begnügen. Die Sozialdemokraten würden laut Bild/INSA derzeit auf 19 Prozent kommen.

Von der Spitze grüßt weiter die Union (CDU/CSU) mit 26 Prozent, die sich - genau wie die FDP (7 Prozent) - um einen halben Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche verbessern konnte. Die Grünen verloren stattdessen einen halben Punkt und kommen derzeit auf 14 Prozent. Die Linke kann mit 5 Prozent ihren Wert aus der Vorwoche halten.

"Wenn die AfD stark bleibt und die Linke es über die Fünf-Prozent-Hürde schafft, könnte es zu Koalitionen kommen, die es bisher im Bund noch nie gab. Alle drei möglichen Koalitionen würden von der Union geführt", sagte INSA-Boss Hermann Binkert (58) über eine mögliche Jamaika-, Deutschland- und Kenia-Koalition zur Bild.

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"Ohne und gegen CDU/CSU könnte nicht regiert werden. Das gibt der Kanzlerkandidatur der Union eine besondere Bedeutung."

Titelfoto: dpa | Bernd von Jutrczenka

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