AfD mit Regierungsbeteiligung? Knobloch: "Gott behüte uns"
Von Britta Schultejans
München - Knapp einen Monat vor der Bundestagswahl hat die Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch (92) große Sorge vor einer möglichen Regierungsbeteiligung der rechtspopulistischen AfD.
"Gott behüte uns davor, dass sie eine Regierungsverantwortung erhält wie ihre Gesinnungsgenossen von der FPÖ in Österreich", sagte die Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern im Interview der Zeitungsgruppe Münchner Merkur/tz.
"Ich will daran gar nicht denken. Denn ich liebe mein Land – und meine Stadt."
Sie betonte außerdem: "Der Hass auf Juden ist auch ein enger Wegbegleiter beim Aufstieg der AfD."
Die 92-Jährige sieht eine neue Qualität der Feindlichkeit: "Mich besorgt der Hass, der immer stärker wird und weit über den früher gewohnten Antisemitismus hinausgeht, und der auch die Juden hier betrifft", sagte sie der Zeitung anlässlich des Holocaust-Gedenktages am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, dem 27. Januar.
"Anfeindungen über Briefe, Anrufe, E-Mails, das haben wir immer bekommen. Aber jetzt ist es anders. Juden in der ganzen Welt und besonders in Israel sind bedroht."
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa