AfD-Politiker spricht vor Grundschülern über Vergewaltigungen: "Bereue es nicht"

Potsdam - Ein AfD-Politiker aus Brandenburg spricht über Gruppenvergewaltigungen teils vor neunjährigen Schülern. Daraufhin bricht eine Debatte über Bildungsangebote im Landtag aus.

Dennis Hohloch (35, AfD) ist Abgeordneter im Brandenburger Landtag.
Dennis Hohloch (35, AfD) ist Abgeordneter im Brandenburger Landtag.  © Jens Kalaene/dpa

Für den Abgeordneten Dennis Hohloch (35, AfD) - selber Lehrer - hat eine Gesprächsrunde mit Grundschulkindern ein Nachspiel, nachdem er vor Neun- bis Zwölfjährigen über Gruppenvergewaltigungen und Migration gesprochen hatte.

Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (65, SPD), die Hohloch einen Regelverstoß und eine Überrumpelung der Schüler vorwirft, bestellte den AfD-Politiker zum Vieraugengespräch ein.

Grundsätzlich kommt immer wieder die Frage auf, ob Politiker der AfD, die in Brandenburg als rechtsextremistischer Verdachtsfall gilt, zu Diskussionen mit Schülern eingeladen werden sollen?

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Landtagspräsidentin Liedtke zeigt kein Verständnis für Hohlochs Äußerungen, weil er weder Alter noch Kenntnisstand der Schüler beachtet habe, wie sie sagte. "Die Regel, dass Schüler nicht überrumpelt werden dürfen, wurde hier gebrochen", ist Liedtke überzeugt.

Ist der Brandenburger Landtag in Potsdam ein sicherer Ort für Kinder?
Ist der Brandenburger Landtag in Potsdam ein sicherer Ort für Kinder?  © Soeren Stache/dpa

Nach den Vorwürfen sagte Hohloch, dass diese Formate für das Alter von Grundschülern aus seiner Sicht keinen Sinn ergeben. "Ich würde nie mit einer 4. Klasse in den Landtag gehen", sagte er der dpa.

Dennoch bereue er nicht, dass er Gruppenvergewaltigungen thematisiert habe, weil die Abgeordneten anderer Parteien versuchten hätten, die Kinder zu vereinnahmen.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa

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