AfD-Politiker ätzt mit Sturmgewehr gegen Ausländer: Partei reagiert knallhart
Wiesbaden - Der hessische AfD-Politiker Maximilian Müger (31) ist nach seinem umstrittenen TikTok-Video, in dem er mit einem Sturmgewehr posiert und schießt, aus mehreren Parteiämtern geflogen.
Müger hatte in dem Video, das er später als "für den Privatgebrauch" bezeichnete, zu mehr Waffen für Bürger aufgerufen und damit einen Sturm entfacht. Die hessische AfD-Spitze um Landeschef Robert Lambrou (56) und Vorstandssprecher Andreas Lichert (48) distanzierten sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) scharf von dem Video und zogen Müger von allen Ämtern ab, die er in der Partei innehatte.
Sowohl der Landesvorsitzende als auch der Fraktionsvorsitzende der hessischen AfD verurteilten Mügers Verhalten als "unsäglich" und "über eine Grenze gehend". Sie betonten, dass man mit einer Waffe im Anschlag keine politischen Inhalte vermitteln dürfe.
Müger muss nun aber nicht nur auf seine Parteiämter verzichten, sondern auch auf seinen Posten im Innenausschuss des Hessischen Landtags. Auch Hessens Innenminister Roman Poseck (54) kritisierte das Video scharf und warnte vor einer Legitimierung von Waffengewalt.
Einen weiteren Umstand, den der TikTok-Skandal rund um Müger aufdeckte, ist eine gewisse Zerrissenheit innerhalb der AfD. Denn während die Parteispitze versucht, sich von dem Skandal zu distanzieren, gibt es auch Stimmen, die Mügers Aussagen teilweise rechtfertigen.
AfD-Politiker Maximilian Müger forderte in seinem Video-Statement "freie Waffen für freie Bürger"
Somit ist der Fall Müger durchaus ein weitreichender, negativer Schlag für die AfD. Die Partei kämpft seit Jahren mit einem Imageproblem und versucht, sich als bürgerliche Partei zu präsentieren. Der Skandal um den 31-Jährigen torpediert eben jene Bemühungen immens und gibt im Umkehrschluss Kritikern weiteren Auftrieb.
Ob es weitere Konsequenzen für Müger, der den Skandal-Clip kurz nach Veröffentlichung wieder gelöscht hatte, geben wird, soll in der kommenden Woche entschieden werden.
Titelfoto: Montage: Hessischer Landtag, TikTok