AfD-Parteitag in Essen: Event wegen Fußball-EM früher zu Ende!
Essen - Die AfD hat ihren Bundesparteitag in Essen am Samstag früher als geplant beendet und sich auf Sonntag vertagt.
Kurz nach 19 Uhr beantragte ein Delegierter die Unterbrechung bis Sonntag, 10 Uhr.
Man habe viel an diesem Tag geschafft, "und wir können gleich alle Fußball gucken", begründete er seinen Antrag unter dem Beifall vieler Delegierter.
Deutschland spielt an diesem Abend im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft gegen Dänemark.
Bei einer elektronischen Abstimmung stimmten knapp 54 Prozent dafür, 46 Prozent dagegen.
Am Sonntag soll es unter anderem mit der Besetzung des Bundesschiedsgerichts weitergehen.
Zwei Polizisten bei Störaktion gegen AfD-Parteitag schwer verletzt
Zuvor wurden bei einer Störaktion gegen den AfD-Bundesparteitag zwei Polizisten schwer verletzt.
Bisher unbekannte Täter hätten den beiden Bereitschaftspolizisten am Samstag gegen den Kopf getreten, als die Polizei einen Politiker durch eine Gruppe Störer geleitet habe, teilten die Ermittler mit. Noch am Boden liegend seien die Beamten mit Tritten traktiert worden.
Sie wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Sieben weitere Beamte seien bei dem Vorfall im direkten Umfeld der Grugahalle, wo die AfD ihren Parteitag abhält, leicht verletzt worden.
Die Täter konnten demnach in der Menge untertauchen und unerkannt flüchten. Die Polizei werte Videoaufnahmen aus, um sie zu identifizieren.
Weidel und Chrupalla als AfD-Chefduo wiedergewählt
Unterdessen bleiben Tino Chrupalla (49) und Alice Weidel (45) die Chefs der AfD. Der Parteitag in Essen bestätigte am Samstag beide für die kommenden zwei Jahre mit großem Rückhalt im Amt. Gegenkandidaten gab es keine.
Weidel und Chrupalla schlugen sich gegenseitig vor. Zuvor hatten sich die Delegierten mit deutlicher Mehrheit dafür entschieden, dass die Partei weiterhin von einer Doppelspitze geführt werden soll. Auch eine Einzelspitze wäre laut Satzung möglich.
Chrupalla bekam 82,72 Prozent und damit ein deutlich besseres Ergebnis als beim letzten Parteitag vor zwei Jahren in Riesa. Damals hatte der 49-Jährige 53,4 Prozent geholt - bei diesen direkt nach der Wahl von der AfD veröffentlichten Werten sind die Enthaltungen nicht berücksichtigt.
"Ich bin wirklich ein Stück weit überwältigt", sagte Chrupalla nach seiner Wahl.
426 der 531 abgegebenen Stimmen waren "Ja"-Stimmen, 89 Delegierte stimmten mit "Nein", 16 enthielten sich.
Erstmeldung: 8.45 Uhr, aktualisiert: 19.41 Uhr.
Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa