AfD will Dortmunder Skandal-Abgeordneten ausschließen!

Düsseldorf - Die nordrhein-westfälische Alternative für Deutschland will offenbar ihren Abgeordneten Matthias Helferich (35) ausschließen. Der Jurist soll sich mehrfach durch parteischädigendes Verhalten in diese Situation gebracht haben.

Steht bis heute zur, seiner Meinung nach scherzhaften Aussage, "Das freundliche Gesicht des NS" zu sein: der AfD-Abgeordnete Matthias Helferich (35).
Steht bis heute zur, seiner Meinung nach scherzhaften Aussage, "Das freundliche Gesicht des NS" zu sein: der AfD-Abgeordnete Matthias Helferich (35).  © Thomas Banneyer/dpa

Das berichtet die Deutsche Presse Agentur (dpa). Demnach wolle die AfD-Landesvorstand "die Abwege" des fraktionslosen Parteimitglieds nicht mehr hinnehmen und hat deswegen ein Parteiausschlussverfahren auf den Weg gebracht.

Helferich hatte, so der Vorwurf, wiederholt völkische Tendenzen erkennen lassen. Er stehe damit "im krassen Gegensatz" zu Grundsätzen der Partei, hieß es aus AfD-Kreisen. Außerdem soll er Kontakte zu anderen rechtsextremen Gruppen wie der offen rassistischen "Identitären Bewegung" haben.

Es ist nicht der erste Versuch der AfD Helferich loszuwerden: Im Sommer 2021 waren Chats öffentlich geworden, in denen sich der 35-Jährige unter anderem als das "freundliche Gesicht des NS" bezeichnete. Diese Aussage hatte er später auch nicht zurückgenommen.

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Ein Partei-Gericht wertete die Äußerungen damals als Scherz-Erklärungen. Trotzdem wurden ihm zeitweise die Mitgliedsrechte entzogen und er wurde nach der Bundestagswahl nicht in die AfD-Fraktion aufgenommen.

Durch das jetzige Parteiausschlussverfahren sind ihm erneut alle Rechte als Abgeordneter vorerst entzogen, auch bei Wahlen innerhalb der Partei darf er wohl nicht teilnehmen. Vor drei Monaten war er noch beim Landesparteitag der NRW-AfD in Marl als Beisitzer gewesen.

Helferich sieht Verfahren als parteiinternen Machtkampf

Helferich selbst war für eine Stellungnahme gegenüber der dpa nicht zu erreichen. Allerdings hatte er sich auf der Plattform X zu den Vorwürfen geäußert und von einem parteiinternen Machtkampf gesprochen.

Dem WDR hatte er zuvor auf Nachfrage gesagt, er sei der Ansicht man wolle mit dem Vorhaben verhindern, dass er für den AfD-Bundesvorstand kandidiere.

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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