Gefangene zu Dumpinglöhnen beschäftigt? Neue Vorwürfe gegen AfD-Mann Dornau

Dresden - Der AfD-Landtagsabgeordnete Jörg Dornau (54) soll in seinem Landwirtschaftsbetrieb Zybulka-Bel in der Nähe von Lida (Belarus) politische Gefangene zu Dumpinglöhnen beschäftigt haben. Nun scheinen sich die Vorwürfe zu erhärten. Bröckelt Dornaus Zwiebel-Imperium?
Die Vorwürfe gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Jörg Dornau (54) erhärten sich. Doch er schweigt weiter dazu.  © imago/ddbd

Arbeiten von 7 bis 18 Uhr, kein Essen und den Lohn behält die Haftanstalt: diese Angaben aus einem Bericht des in Warschau ansässigen exil-belarussischen Nachrichten-Portals Reform.News konnten nun durch Recherchen des MDR erhärtet werden. Ein Insider, der an den Geschäften Dornaus beteiligt gewesen sein soll, bestätigte die Informationen.

Aber das Ausmaß an Willkür könnte weit größer sein: Danach sollen massenhaft Menschen verhaftet worden sein, "damit Jörg Dornaus Firma Arbeitskräfte bekommt", sagte die MDR-Kontaktperson, die anonym bleiben will.

Bei der Staatsanwaltschaft Leipzig ist inzwischen Anzeige erstattet worden.

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"Wer so handelt, erscheint auch ganz persönlich als Mittäter und Profiteur einer illegitimen Gewaltherrschaft", hatte der rechtspolitische Sprecher der Linken-Fraktion im sächsischen Landtag, Rico Gebhardt (61), bereits in der vergangenen Woche geurteilt.

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Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, will die Bundes-AfD laut "Zeit Online" "Parteimaßnahmen prüfen". Der AfD-Landesverband schweigt - wie Dornau selbst - weiter zu den Vorwürfen. Dornau war auch am Freitag telefonisch nicht zu erreichen.

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