AfD jetzt genauso stark wie SPD: Union geht nach Umfrage-Schock auf Regierung los
Berlin - Diese Umfrage erschütterte am Donnerstag die Parteienlandschaft: Laut aktuellem "DeutschlandTrend" der "ARD" setzt die AfD ihren Höhenflug weiter fort und liegt inzwischen gleichauf mit der SPD bei 18 Prozent.
Ein Umstand, den CDU-Generalsekretär Mario Czaja (47) auf die Politik der Ampel-Regierung zurückführt. Ein rechtsextremes Wählerpotenzial im Land sei nichts Neues, sagte er den "Funke"-Zeitungen. Diesen harten Kern könne man auch nicht erreichen.
"Aber es gibt unter denen, die im Augenblick die AfD favorisieren, eben auch viele Menschen, die einfach enttäuscht sind, die zunehmend das Vertrauen in die Demokratie und ihre Institutionen verlieren."
Zugleich übte Czaja aber auch Selbstkritik. Wir müssen "uns auch selbstkritisch die Frage stellen, warum diese Enttäuschten sich den extremen Rändern zuwenden". Ähnlich äußerte sich auch CDU-Urgestein Norbert Röttgen (57) auf Twitter.
Der sprach von einem "Desaster" und "Alarmsignal" für die Parteien der Mitte. "Auch die Union sollte sich selbstkritisch fragen, warum wir praktisch nicht profitieren von so einer großen Unzufriedenheit mit der Regierung."
AfD-Chef Chrupalla sieht Bestätigung für eigene Politik
Die aktuellen Erfolge in den Umfragen nur mit Protestwählern zu erklären, ist AfD-Chef Tino Chrupalla (48) indes ein bisschen zu einfach. Er sieht in den guten Werten vielmehr eine Bestätigung für die Politik seiner Partei - insbesondere in der Abgrenzung zu den Grünen.
"Die Bürger sehen, wohin die wertegeleitete Politik der Grünen führt. Nämlich zu Wirtschaftskrieg, Teuerung und Deindustrialisierung", sagte er ebenfalls zu den "Funke"-Medien. Man sei "keine bloße Protestpartei". Vielmehr sehe er einen Trend, dass "immer mehr Bürger uns aus Überzeugung wählen".
Interessant und zugleich folgerichtig: Neben dem Höhenflug der AfD war im aktuellen "DeutschlandTrend" auch eine andere Entwicklung zu erkennen. So sank die Zufriedenheit mit der Ampel-Regierung wenig überraschend auf ein absolutes Rekordtief.
Nur noch jeder Fünfte (20 Prozent) ist mit der Arbeit von SPD, Grünen und FDP zufrieden. Das sind 8 Prozent weniger als im Vormonat.
Titelfoto: dpa/Michael Kappeler