AfD-Geheimtreffen! Millionen Menschen sollen mithilfe von Nazis vertrieben werden

Potsdam - Es sind brisante Details, die das gemeinnützige Recherchezentrum "Correctiv" aufgedeckt haben will. Im November sollen sich einflussreiche AfD-Politiker - darunter der persönliche Referent von Alice Weidel (44) - gemeinsam mit Neonazis und potenziellen Geldgebern in einem Potsdamer Hotel getroffen haben.

Mehrere AfD-Politiker sollen laut "Correctiv" an einem Treffen zur Erstellung eines "Remigrations-Konzepts" mitgewirkt haben. (Symbolfoto)
Mehrere AfD-Politiker sollen laut "Correctiv" an einem Treffen zur Erstellung eines "Remigrations-Konzepts" mitgewirkt haben. (Symbolfoto)  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Zu der Veranstaltung hätte laut "Correctiv" der ehemalige Mitbesitzer der Bäckerei-Kette "Backwerk" sowie heutige Eigner der Franchise-Kette "Hans im Glück", Hans Christian Limmer, eingeladen.

"Die Chancen, unser Land wieder auf einen normalen und gesunden Kurs zu bringen, sind so groß wie nie zuvor", habe es im Einladungsbrief geheißen.

Den Recherchen zufolge soll Rechtsextremist Martin Sellner (35) beim Treffen gemeinsam mit den Anwesenden einen Masterplan für die "Remigration" von Millionen von Ausländern aus Deutschland und Menschen mit deutschem Pass entworfen haben.

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Sofern die AfD Regierungsverantwortung erlange, solle die entwickelte Strategie mithilfe von "maßgeschneiderten Gesetzen" in die Tat umgesetzt werden.

Pläne für "Musterstaat" in Nordafrika

Die Bundestagsabgeordnete Gerrit Huy (70, AfD) soll Teilnehmerin der Veranstaltung gewesen sein.
Die Bundestagsabgeordnete Gerrit Huy (70, AfD) soll Teilnehmerin der Veranstaltung gewesen sein.  © Jörg Carstensen/dpa

Wie die Recherchen zeigen, soll Sellner einen "Musterstaat" in Nordafrika planen, in dem bis zu zwei Millionen Menschen leben könnten. Auch Personen, die sich in Deutschland für Flüchtlinge einsetzen, könnten dorthin, soll der 35-Jährige gesagt haben.

Anwesende AfD-Politiker hätten laut "Correctiv" dem Konzept zugestimmt - so auch die Bundestagsabgeordnete Gerrit Huy (70), die "das skizzierte Ziel" eigenen Worten zufolge "schon länger verfolge", oder Ulrich Siegmund (34), der sein Bundesland Sachsen-Anhalt "möglichst unattraktiv für diese Klientel" machen möchte.

Weidels Referent, Roland Hartwig (69, AfD), soll zugesagt haben, die inhaltlichen Pläne des Treffens in die Partei zu tragen.

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Mithilfe von Spendengeldern sollen Social-Media-Kanäle aufgebaut werden, um die besprochenen Inhalte zu bewerben. Dafür gebe es laut Hartwig auch eine Bereitschaft im Bundesvorstand.

"Correctiv" konfrontiert Teilnehmer

Auf "Correctiv"-Anfrage hätte Teilnehmer Siegmund geantwortet, dass er als "Privatperson" und nicht in seiner Funktion als Abgeordneter für die AfD bei dem Treffen gewesen sei.

Unternehmer Limmer, der selbst nicht an der Veranstaltung teilnahm, habe darauf verwiesen, dass er nicht Organisator und Planer der Zusammenkunft gewesen sei.

Huy, Hartwig und Sellner hätten ebenso wie der AfD-Bundesvorstand bis "Correctiv"-Redaktionsschluss nicht auf die Fragen geantwortet.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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