AfD-Frau trägt toten Fuchs an Auschwitz-Gedenktag!
Dresden - Auf den Tag genau 75 Jahre ist die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz her. Eine Politikerin gedenkt der Tötung vieler Menschen mit der Tötung eines Tieres...
Während alle Politiker den getöteten Juden im Vernichtungslager Auschwitz gedachten, saß Gudrun Petzold (68), Mitglied des Sächsischen Landtags, von der AfD mit einem toten Fuchs um den Hals auf ihrem Sitz.
Bei dem Schal scheint es sich nicht um ein Mode-Accessoire zu handeln. Vielmehr scheint der Fuchs eine Jagd-Trophäe zu sein.
Auf der Facebookseite der sächsischen AfD-Landtagsfraktion schlossen sich die Politiker den Worten von Landtagspräsidenten Matthias Rößler (65, CDU) an. "Der industrielle Massenmord an den europäischen Juden zählt zu den grausamsten Kapiteln der deutschen Geschichte", schrieb der AfD-Fraktionsvorsitzende Jörg Urban.
Doch, ob alle seine Parteimitglieder dies verstanden haben, ist unklar. Zumindest Petzold demonstriert Gegenteiliges.
Und damit ist die 68-Jährige nicht allein. Partei-Kollege Jörg Meuthen (58) griff am Montagmorgen genauso daneben. Allerdings nicht im Kleiderschrank, sondern mit seiner Wortwahl.
Jörg Meuthen (AfD) gedenkt nicht den Holocaust-Opfern
Der AfD-Mann, der schon seit 2017 im Europaparlament sitzt, begrüßte seine Twitter-Follower am heutigen Gedenktag nämlich nicht mit einem Hinweis auf ebendiesen.
Andere Politiker bekundeten als Erstes am Montagmorgen ihr Mitgefühl für die ermordeten Juden in Deutschland mit verschiedenen "We remember"-Postings (deutsch: "Wir erinnern").
Doch Meuthen echauffierte sich über die seiner Auffassung nach wirklichen Probleme der Gesellschaft.
"Guten Morgen! Der ADAC biedert sich dem linksgrünen Zeitgeist an - er will sich in Sachen #Tempolimit auf einmal nicht mehr festlegen. Damit verrät er Millionen Autofahrer und die Autoindustrie. Wenn er final einknickt, werde ich sofort kündigen", schrieb er theatralisch.
Eine Solidaritätsbekundung zum Ausschwitz-Gedenktag blieb bis zum Abend aus.
Philipp Amthor (CDU) sieht Antisemitismus als Islam-Problem
Amthor (27, CDU) sagte in einem Interview, er sehe Antisemitismus vor allem als Problem bei muslimischen Bürgern.
"Klar ist auch, das darf man nicht vergessen, dass Antisemitismus natürlich vor allem in muslimisch geprägten Kulturkreisen besonders stark vertreten ist", äußerte er im Gespräch mit ntv-Reportern. Es gebe große Sorgen in der jüdischen Bevölkerung.
Dafür erntete er viel Kritik von sämtlichen Parteien.
Später am Montag nutzte er die Chance, sich bei der Tageszeitung Welt zu konkretisieren: "Das ist kein Generalverdacht gegen Muslime", stellte er in diesem Interview klar.
In der ursprünglichen ntv-Frage soll die Rede von Veränderungen im Antisemitismus in den letzten Jahren gewesen sein. Juden würden ihm gegenüber von einem wechselnden gesellschaftlichen Klima durch die Zuwanderung berichten.
Die größte Gefahr für den Antisemitismus sei jedoch nach wie vor Rechtsextremismus.