AfD ernennt Bundestagswahl-Kandidaten: Droht das Demo-Chaos?
Hofheim am Taunus - Wenn die hessische AfD an diesem Wochenende in Hofheim am Taunus ihre Kandidaten für die Bundestagswahl 2025 bestimmt, werden auch Tausende Demonstranten erwartet.
Bei einem Landesparteitag mit mehr als 300 geladenen Delegierten am Freitag (16 Uhr) bereitet die Partei ihre Aufstellungsversammlung vor. Diese ist für Samstag und Sonntag geplant.
Derzeit sitzen laut AfD vier ihrer Mitglieder aus Hessen im Bundestag: Jan Nolte, Mariana Harder-Kühnel, Uwe Schulz und Albrecht Glaser.
Bei der nächsten Bundestagswahl am 28. September 2025 könnten noch mehr hessische AfD-Politiker zum Zuge kommen, heißt es in der erstarkten Partei, die im Wiesbadener Landtag inzwischen die größte Oppositionsfraktion bildet.
Zu Beginn der Aufstellungsversammlung am Samstag (10 Uhr) in der Stadthalle von Hofheim steht unter anderem ein Grußwort des EU-AfD-Parlamentariers René Aust (37) auf der Tagesordnung. Dann stellen sich die Bewerber für die Landesliste zur 21. Bundestagswahl jeweils mit Wortbeiträgen vor.
In Hofheim sind über das gesamte Wochenende zahlreiche Proteste angekündigt. Erwartet werden nach Angaben der Kommune 3000 bis 4000 Menschen.
Zahlreiche Proteste angekündigt - Auch AfD plant Demo
Angemeldet sind nach Angaben des Ordnungsamts fünf Einzelveranstaltungen, die sich zum Teil überlappen. Schon am Freitag (18 Uhr) will sich laut Ordnungsamt eine Menschenkette um die Stadthalle formieren, die bis Sonntag weitergeführt werden soll.
Angemeldet sind dafür 500 Teilnehmer. Am Samstag (7.30 und 9 Uhr) sind zwei Demonstrationszüge geplant, zu denen 200 und 400 Teilnehmer angemeldet sind. Auf einem zentralen Platz ist (ab 11 Uhr) ein "Fest der Demokratie" geplant, zu dem 500 Teilnehmer angekündigt sind.
Auch die AfD selbst hält an allen drei Tagen eine Kundgebung ab, zu der 20 Teilnehmer angemeldet sind. Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit einem Aufgebot "im niedrigen vierstelligen Bereich" im Einsatz - auch mit Hubschrauber, Drohnen, Hunden, Reiterstaffel und einem Wasserwerfer.
Die Behörden gehen aber von einem friedlichen Verlauf aus, es lägen vorerst keine Hinweise auf geplante Gewalttaten oder Störungen vor.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa