Weil zugesagte Millionen ausbleiben, rotten Panzer vor sich hin

Von Britta Körber

Munster - Das Deutsche Panzermuseum in Munster in Niedersachsen stößt an seine Grenzen.

Besucher können sich 130 Panzer im Museum anschauen. (Archivbild)  © Philipp Schulze/dpa

Mit 128.000 Abonnenten ist es das wohl erfolgreichste deutsche Museum bei YouTube, ähnlich viele Besucher und Besucherinnen zieht es jedes Jahr in die alten Hallen am Bundeswehrgelände in der Lüneburger Heide.

Aber: Die Ausstellungsfläche von 10.000 Quadratmetern ist zu klein und weil Heizung fehlt und es feucht ist, rotten die 130 Großgeräte vor allem aus Wehrmacht-, NVA- und Bundeswehrbeständen vor sich hin.

"Gummi, Leder und Stoffe gehen kaputt, weil es reinregnet und friert", sagt Direktor Ralf Raths (47), "das ist Kulturgut des Bundes". Zudem könne man nur ein Drittel dessen wiedergeben, was man eigentlich anhand der Kriegsgeräte erzählen wolle.

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Das Team um Raths will ehrlich aufklären, nicht verherrlichen oder schönreden. "Wer aber den Frieden will, der rede vom Krieg", steht in großen Lettern an der Außenwand geschrieben.

2018 wurden 19,3 Millionen Euro aus Bundesmitteln für eine Modernisierung (oder einen Neubau) des Museums bewilligt, wegen unterschiedlicher Zuständigkeiten ist nach Angaben des 47-Jährigen bisher kein Cent geflossen. "Das ist verwaltungstechnisch ein gordischer Knoten, aber wir geben die Hoffnung nicht auf."

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Sanierung des Panzermuseums soll endlich umgesetzt werden

Ralf Raths (47) ist Historiker und Tankwart des Deutschen Panzermuseums in Munster. (Archivbild)  © Philipp Schulze/dpa

Das Panzermuseum sei wichtig für Munster, es diene der Bundeswehr für Ausbildungszwecke und ziehe zahlreiche Touristinnen und Touristen in die Region, sagt der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil (46) der Deutschen Presse-Agentur.

"Ich habe mich in Berlin mit Nachdruck dafür eingesetzt, dass die dringend benötigten Mittel für die Sanierung bewilligt werden. Das ist gelungen. Die Mittel für das Museum sind im Haushalt fest eingeplant."

Es gehe darum, dass die Sanierung endlich umgesetzt werde. Dafür sollten die Stadt Munster und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die Planung übernehmen, damit die Bundeswehr und das Land entlastet werden, erklärte Klingbeil. "Ich setze mich dafür ein, dass schnell Fortschritte erzielt werden können."

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Das 1983 gegründete Haus wird von der Bundeswehr und der Stadt Munster getragen. Auch die Bundeswehr weiß, was für eine öffentlichkeitswirksame und positive Institution man hat - ein Teil der politischen Bildung von Soldaten findet im Museum statt.

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