Bundeswehr in Down Under: Erstmals deutsche Soldaten im Outback
Seedorf/Eckernförde/Australien - Erstmals nehmen Soldaten der Bundeswehr an dem internationalen Militärmanöver "Talisman Sabre" in Australien teil.
Dabei üben internationale Streitkräfte unter australischer und US-amerikanischer Führung unter anderem amphibische Landungen, Bodentruppen-Aktionen sowie Luft- und Seeoperationen, teilte das Kommando Heer mit.
Rund 30.000 Soldaten aus 13 Nationen sind an der seit 2005 alle zwei Jahre stattfindenden Großübung beteiligt. Mit dabei sind auch rund 170 Angehörige des Heeres und etwa 40 der Marine. Erstere gehören zum Fallschirmjägerregiment 31 aus Seedorf im Landkreis Rotenburg in Niedersachsen. Die Marinesoldaten stammen aus dem Seebataillon in Eckernförde in Schleswig-Holstein.
Die Übung hat am heutigen Samstag begonnen und dauert bis zum 4. August. Für die Heeressoldaten begann der Tag im australischen Outback. Die Bedingungen sind laut Mitteilung ungewohnt: In schwüler, tropischer Luft legten sie ihre taktische Ausrüstung an und trugen Tarnschminke auf ihre verschwitzen Gesichter auf.
Die Marineinfanteristen des Seebataillon werden an Nord von US-Landungsschiffen in die 31st Marine Expeditionary Unit integriert, wie die Marine mitteilte. Sie üben die Kooperation mit der US-Navy und den Marines.
Bundeswehr spricht von "nicht vergleichbaren" Bedingungen
Das Manöver "Talisman Sabre 2023" biete einen riesigen Übungsraum, bei dem verschiedene Standorte genutzt werden. Das sei mit deutschen Übungsplätzen "nicht vergleichbar", so das Heer. "Im australischen Outback bestimmen Flora und Fauna das taktische Verhalten mit. Ganz zu schweigen von den Gefahren, die im australischen Hinterland durch Tiere, wie Spinnen und Giftschlangen auf die Soldaten zukommen könnten", hieß es in der Mitteilung.
Die deutschen Soldaten sind bereits seit ein paar Tagen in Australien und konnten sich mit dem Klima vertraut machen. Im Camp sei es auch zum Austausch mit den Militärangehörigen anderer Staaten gekommen: beim Sport, beim Vorstellen der Waffen oder beim Reden über Erfahrungen aus den Auslandseinsätzen.
Als Ziel der Übung nannte der Inspekteur des Deutschen Heeres, Generalleutnant Alfons Mais (61): "Von den anderen Übungsteilnehmern lernen und praktische Erfahrungen unter den klimatischen Bedingungen sammeln."
Titelfoto: ANDREW LEESON / AFP