Schäden an Minenjagdboot entdeckt: War es Sabotage?

Von Iris Leithold

Rostock - Die Deutsche Marine ist möglicherweise erneut Opfer eines Sabotageaktes geworden. Die Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt wegen "Sabotagehandlungen an Verteidigungsmitteln", wie eine Sprecherin mitteilte.

Wurde ein deutsches Marine-Schiff sabotiert?
Wurde ein deutsches Marine-Schiff sabotiert?  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Nach Recherchen des "Spiegel" sollen Schäden an einem Minenjagdboot entdeckt worden sein. Die Staatsanwaltschaft wollte keine weiteren Informationen herausgeben und verwies auf die laufenden Ermittlungen und den "sensiblen sicherheitsrelevanten Inhalt des Verfahrens".

Wie der "Spiegel" berichtete, waren im vergangenen Jahr bei einem Aufenthalt des Minenjagdboots in einer Werft in Rostock mehrere durchschnittene Kabelbäume entdeckt worden, die hinter äußeren Klappen des Kriegsschiffs lagen. Ein versuchter Kabeldiebstahl werde von Experten ausgeschlossen. "Deswegen vermutet man einen Sabotage-Akt", so der "Spiegel".

Es wäre nicht der erste Fall mutmaßlicher Sabotage an Kriegsschiffen in Deutschland. Es gebe "auf mehr als einer Einheit Zerstörung, also Sabotage", sagte der Inspekteur der Marine, Jan Christian Kaack (62), vergangene Woche bei den "Navy Talks" in Berlin. In den Werften seien darauf entsprechende Maßnahmen getroffen worden.

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Kaack wurde zu einem Bericht von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" gefragt, wonach die Korvette "Emden", die von der Hamburger Werft Blohm+Voss gebaut, aber bislang nicht an die Marine ausgeliefert wurde, ein Sabotage-Ziel war. Der Inspekteur bestätigte den Vorfall explizit nicht. Das Schiff gehöre noch nicht der Marine.

Dem Bericht zufolge soll im Januar bei einer Kontrolle entdeckt worden sein, dass mehrere Kilogramm Metallspäne in den Antrieb des Kriegsschiffs gekippt wurden. Unentdeckt hätte dies zu erheblichen Schäden geführt.

Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa

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